Neuer Fall von Missbrauch am Aloisiuskolleg in Bonn

An der Bonner Jesuitenschule Aloisiuskolleg hat es offenbar erneut einen sexuellen Übergriff durch einen Mitarbeiter gegeben. Ein Lehrer soll Mitte April gegenüber einer Schülerin übergriffig geworden sein.
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An einer Jesuitenschule in Bonn ist es erneut zu sexuellen Übergriffen gekommen (Symbolbild).Foto: JEAN-CHRISTOPHE VERHAEGEN/AFP/Getty Images
Epoch Times6. Mai 2017

An der Bonner Jesuitenschule Aloisiuskolleg hat es offenbar erneut einen sexuellen Übergriff durch einen Mitarbeiter gegeben. Ein Lehrer soll Mitte April gegenüber einer Schülerin übergriffig geworden sein, wie der Bonner „General-Anzeiger“ am Samstag berichtete. Das Kolleg habe die Schulaufsicht über den Vorfall informiert, sagte ein Sprecher der Bezirksregierung der Zeitung. Die Schule habe dienstrechtliche Konsequenzen gezogen und Strafanzeige gegen den Mitarbeiter erstattet.

Die Zeitung berichtete aus dem Umfeld der Schulleitung, die Schule habe sich mit dem Mitarbeiter darauf verständigt, dass er das Kolleg zum Schuljahresende verlassen solle und bis dahin nicht mehr unterrichten werde.

Auch an anderen Jesuitenschulen gab es Übergriffe

Das Aloisiuskolleg ist seit 2010 mit der Aufarbeitung zahlreicher Missbrauchstaten beschäftigt, die mehrheitlich in den 1950er und 1960er Jahren begangen wurden. Eine Untersuchungskommission hatte der damaligen Schul- und Ordensleitung schwere Mängel in der Organisationskultur und in ihrem Wertesystem angelastet.

Dem 2011 vorgelegten Abschlussbericht zufolge berichteten 58 Betroffene von Sexualstraftaten, körperlichen Misshandlungen und entwürdigenden Erziehungsmaßnahmen.

Der Betroffenenverein Eckiger Tisch Bonn sagte der Zeitung zu dem neuen Tatvorwurf: „Wir sind schockiert und fragen uns, wie gerade hier mutmaßlich weitere Menschen geschädigt werden konnten.“ In den vergangenen Jahren waren Übergriffe auch an anderen Jesuitenschulen bekannt geworden, darunter im Canisiuskolleg in Berlin. (afp)



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