Berliner Justiz erlässt Haftbefehl gegen Kontaktmann Amris

Die Berliner Staatsanwaltschaft teilte mit, dass gegen den nun Verhafteten bereits 2015 ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat geführt worden sei, das aber im Juni 2016 eingestellt worden sei.
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Blumen und Kerzen am Anschlagsort in Berlin. 24. Dezember 2016.Foto: JOHN MACDOUGALL/AFP/Getty Images
Epoch Times4. Januar 2017

Nach der Durchsuchung der Unterkunft eines Kontaktmanns des Berliner Weihnachtsmarktattentäters Anis Amri hat die Berliner Justiz Haftbefehl gegen den 26-jährigen Tunesier erlassen.

Allerdings stehe dieser nicht im Zusammenhang mit dem Anschlag, sondern weil der Mann in der Hauptstadt des Sozialbetrugs verdächtigt werde, sagte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft am Mittwoch in Karlsruhe.

Die Verdachtsmomente im Hinblick auf ein Treffen des Manns mit Amri am Vorabend der Tat reichten demnach nicht aus für einen Haftbefehl der Bundesanwaltschaft wegen Mitwisserschaft.

Die beiden Männer kannten sich den Angaben zufolge seit etwa Ende 2015. Die bisherigen Ermittlungen ergaben demnach, dass sich beide am Vorabend des Anschlags in einem Restaurant in Berlin trafen und miteinander sprachen. Darauf habe sich der Verdacht begründet, dass der Mann in die Tat eingebunden gewesen sein könnte oder von dem Anschlagsplan gewusst haben könnte. Er wurde der Sprecherin zufolge am Dienstag festgenommen.

Die Berliner Staatsanwaltschaft teilte mit, dass gegen ihn bereits 2015 ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat geführt worden sei, das aber im Juni 2016 eingestellt worden sei. „Der Verdacht, dass der Beschuldigte sich Sprengstoff für die Begehung eines Anschlages beschafft hatte, konnte in jenem Verfahren nicht erhärtet werden“, hieß es. Sprengstoff sei nicht gefunden worden.

Nach Angaben der Bundesanwaltschaft wurden bei der Durchsuchung am Dienstag „Kommunikationsmittel“ beschlagnahmt, die nun ausgewertet würden. Auch bei einer zweiten Durchsuchung bei einem früheren Mitbewohner Amris sei eine entsprechende Beschlagnahme erfolgt.

Amri soll am 19. Dezember in Berlin einen Lastwagen gekapert und damit in den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche gefahren sein. Es wurden zwölf Menschen getötet und etwa 50 weitere verletzt, viele von ihnen schwer.  (afp)



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