Brand von Bautzen-Flüchtlingsheim: Drei Männer wegen „Behinderung der Löscharbeiten“ vor Gericht – Feuerwehr hat nichts gemerkt

Im sächsischen Bautzen beginnt heute der erste Prozess um den Großbrand an einem noch unbewohnten Flüchtlingsheim vom Februar. Drei junge Männer sollen die Löscharbeiten behindert haben. Die Feuerwehr hat nichts gemerkt.
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Brandanschlag auf Flüchtlingsunterkunft in Bautzen. 21. Februar 2016.Foto: Getty Images
Epoch Times21. November 2016

Im sächsischen Bautzen beginnt heute der erste Prozess um den Großbrand an einem noch unbewohnten Flüchtlingsheim vom Februar.

Drei junge Männer sollen dabei die Löscharbeiten behindert haben, wie das Amtsgericht mitteilte. Den bereits Vorbestraften werden zahlreiche Delikte vorgeworfen, darunter Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, gefährliche Körperverletzung, Diebstahl, Beleidigung und Sachbeschädigung.

Feuerwehrmann: „Ich persönlich habe gar nichts wahrgenommen“

Nach dem Brand sagte die Feuerwehr in der „Sächsischen Zeitung“ aber, dass sie von Behinderungen und applaudierenden Gaffern erst aus den Medien erfahren hätten.

„Ich persönlich habe davon gar nichts wahrgenommen. Ich habe niemand grölen gehört und war stattdessen mit dem Einsatz beschäftigt“, sagt Feuerwehrmann Paul Stübner.

„Ich weiß aber davon, dass im Bereich des Käthe-Kollwitz-Platzes eine Person in die Einsatzstelle hineingelaufen ist, um den sich dann aber die Polizei gekümmert hat. Nach meinem Wissen gab es keine weiteren direkten Störungen der Löscharbeiten.“

Die asylfeindlichen Rufe, wie es sie laut Medienberichten zuhauf gegeben haben soll, kann Feuerwehrchef Markus Bergander nicht bestätigen: „Jeder ist mit seiner Aufgabe voll eingebunden. Deshalb hat keiner etwas von alledem mitbekommen. Uns ist das erst später von mehreren Seiten so berichtet worden.“

Zu den Männern die angeblich die Löscharbeiten behindert hätten erklärt Stübner: „Die Männer wollten in die Einsatzstelle hineinlaufen. Ein Kamerad aus Niederkaina hat sie dann zurückgerufen, damit sie sich nicht in Gefahr bringen. Dem waren sie nicht nachgekommen. Auch die Polizei war vor Ort und hat dann mit eingegriffen. Eine direkte Behinderung der Löscharbeiten gab es so nicht. Uns hat keiner den Schlauch weggezogen.“

Das Großfeuer am 21. Februar 2016 im geplanten Asylbewerberheim sorgte bundesweit für Schlagzeilen. Wer das Feuer gelegt, ist bisher unklar. (dpa/so)



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