Bürgerinitiative organisiert Autokorsos in acht Städten in Mecklenburg-Vorpommern

Die Bürgerinitiative „Unternehmeraufstand“ bringt Unternehmer, Selbstständige und Freiberufler verschiedener Branchen auf die Straßen. Acht Städte in Mecklenburg-Vorpommern werden zum Schauplatz des Protests gegen die aktuelle Politik.
Vor dem Schweriner Schloss treffen sich Teilnehmer einer Demonstration, die gegen die Energiepolitik protestieren.
Eine Demonstration gegen die Energiepolitik vor dem Schweriner Schloss.Foto: Danny Gohlke/dpa
Von 12. Oktober 2022

Schwerin, Rostock, Wismar, Neubrandenburg, Greifswald, Parchim, Stralsund und Güstrow – am Donnerstag, 13. Oktober 2022, will die Bürgerinitiative „Unternehmeraufstand MV“ in diesen acht Städten Flagge zeigen. Ab 16 Uhr heißt es dort: „Ohne uns! Steht alles still!“, so das Motto der Autokorsos.

Mit der Auto-Demo wollen die Organisatoren gegen die derzeitige Energiepolitik der Ampelregierung protestieren. Allein in Neubrandenburg, dem Geburtsort der Bürgerinitiative, sollen nach Polizeiangaben 600 Fahrzeuge zum Autokorso angemeldet worden sein. Dies erfuhr der „Nordkurier“ von den Sicherheitsbehörden. Der zuständige Landkreis wollte sich den Zeitungsangaben zufolge nicht zu der Veranstaltung äußern – aus Sicherheitsgründen, habe es geheißen. Start- und Endpunkt in Neubrandenburg soll der Parkplatz der Stadthalle sein. Die Route führt durch verschiedene Stadtgebiete. Die Polizei wird Straßen und Kreuzungen entlang der Strecke absperren und rechnet mit entsprechenden Verkehrseinschränkungen, so die Meldung.

Bürgerinitiative gegen „weltfremde politische Entscheidungen“

Zu den Motiven der Bürgerinitiative heißt es auf deren Website, dass vor allem die Energiepreisexplosion und die Existenzangst sie antreibe. Sie demonstrieren zum Schutz der Beschäftigten und Familien und kritisieren die aus ihrer Sicht „weltfremden politischen Entscheidungen“. Die Forderungen sind weitreichend: vom Ende der Sanktionen gegen Russland und der Waffenlieferungen in die Ukraine bis hin zum Beenden der aktuellen Energie- und „Planlospolitik“. Zudem fordert die Bürgerinitiative eine „freie und ehrliche Medienlandschaft“ – und einfach nur „Frieden“.

Von der Politik erhofft man, die Existenzen zu schützen, Insolvenzen zu verhindern und die Arbeitsplätze zu retten – allgemein gesagt: „die Lebenswerke“ der Menschen zu bewahren. Offenbar traut man dies der Ampelregierung nicht zu, denn es ergeht auch die Forderung nach sofortigen Neuwahlen.

Plattform für Austausch und Protest

Die Sprecherin gab an, dass die Initiative sich als Plattform von Unternehmern, Selbstständigen und Freiberuflern aller Branchen sehe und für diese eine Basis des Austauschs, der Information und des Protests bieten wolle. Zugleich wolle man auch Basis des gemeinsamen Herangehens und Handelns sein. Die Initiative habe sich mittlerweile auf das ganze Bundesland und darüber hinaus ausgeweitet und stehe derzeit mit rund 1.000 Unternehmern in Kommunikation.

Wir vertreten den Standpunkt, dass unsere Interessen, Sorgen, Befindlichkeiten durch die gegenwärtige Politik und politischen Entscheidungen nicht nur ungenügend beachtet werden, sondern uns existenziell bedrohen.“ (Ramona Heide, Sprecherin von „Unternehmeraufstand MV“)

Die Initiativen-Sprecherin machte deutlich, dass man jegliche Gewaltaufrufe oder radikales Verhalten sowie Beschimpfungen und Beleidigungen ablehne. Auch lehne man strikt die Nutzung der Plattform „Unternehmeraufstand MV“ für jegliche Parteipolitik ab. Man kontrolliere die Kommunikation der Kanäle der Initiative, um jeglicher Unterwanderung zu begegnen und diese zu stoppen. „Wir verhalten uns grundsätzlich rechtskonform“, versicherte Ramona Heide von „Unternehmeraufstand MV“.

Kundgebung und Autokorso am 16. September

Die Lokalseite „Schwerin News“ sprach mit Ramona Heide, Sprecherin der Bürgerinitiative. Heide erklärte, dass sich die Bürgerinitiative am 30. August nach einem Austausch zur gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage gebildet hatte. Daran hätten etwa 80 Unternehmer aus dem Bereich Neubrandenburg und Umgebung teilgenommen. An einer ersten Kundgebung Mitte September während des Besuchs von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) anlässlich des Wirtschaftsempfangs der IHK in Neubrandenburg hätten demnach 2.500 Menschen teilgenommen. Es habe damals einen Autokorso mit rund 300 Fahrzeugen gegeben.

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