Logo Epoch Times

Bundeskartellamt erwartet mehr Firmenfusionen wegen Coronakrise

Durch den Lockdown sieht das Bundeskartellamt einige Firmen als so schwer geschädigt an, dass diese demnächst von stärkeren Mitbewerbern geschluckt werden könnten. Nicht jede Sanierungsfusion sei daher zu hinterfragen.

top-article-image

Dem Bundeskartellamt stehen einige schwierige Entscheidungen bevor.

Foto: Henning Kaiser/dpa/dpa

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 1 Min.

Das Bundeskartellamt erwartet aufgrund der Wirtschaftskrise infolge des Lockdowns in naher Zukunft deutlich mehr Firmenfusionen. „Es kann durchaus eine Übernahmewelle geben“, sagte der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstagsausgabe). Dann könnten auch schwierige Fälle auf die Behörde zukommen, die geprüft werden müssten.
„Das wird kein Gang durch den Rosengarten. Denken Sie an sogenannte Sanierungsfusionen, wenn Unternehmen in großer Not übernommen werden. Oder denken Sie an mögliche Übernahmen durch ausländische Großunternehmen, etwa durch chinesische Staatsunternehmen“, so der Kartellamtschef weiter.

Amazon nutzt seine Stellung gegenüber Händlern aus

Man werde das Wettbewerbsrecht „jedenfalls konsequent anwenden“. Die derzeitigen Staatshilfen für Unternehmen dürften nur „punktuell und auf Zeit“ erfolgen. „Sie müssen eine Brücke in eine bessere Zeit sein. Die Hilfen sind sehr sinnvoll, aber sie müssen begrenzt sein auf diese schwierige Phase“, sagte Mundt. Er mache sich Sorgen um ganze Branchen, die besonders hart betroffen seien, wie etwa die Tourismusbranche oder die Gastronomie.
Derzeit stehe das Thema Wettbewerb „natürlich etwas hinten an“, nach der Coronakrise brauche man aber wieder den gesunden Wettbewerb, so der Kartellamtschef. Aktuell gebe es Beschwerden von Händlern, die ihre Produkte auf der Plattform von Amazon vertreiben und sich von dem US-Konzern benachteiligt fühlten. „Wir haben Amazon nun zur Stellungnahme aufgefordert. Wenn es weitere Missbräuche gäbe, würden wir nicht zögern einzuschreiten“, sagte Mundt der „Süddeutschen Zeitung“. (dts/al)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.