Bundespräsident will mehr „Euphorie“ und Selbstbewusstsein aus der Zeit von 1989

"Menschen wollen schlicht und einfach ernst genommen werden..." Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wirbt zum 30. Jahrestag des Mauerfalls für gute Stimmung im Land und ruft die Menschen auf, "ihre selbst errichteten Mauern einzureißen": "Mauern aus Frust, Mauern aus Wut und Hass. Mauern der Sprachlosigkeit und der Entfremdung".
Titelbild
An der Bernauer Straße erinnern am 9. November 2019 in Berlin die Menschen mit Blumen an die Zeit der geteilten Stadt.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times9. November 2019

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Jahrestag des Mauerfalls die Deutschen aufgerufen, ihre selbst errichteten Mauern einzureißen. In den vergangenen Jahren seien quer durchs Land neue Mauern entstanden: „Mauern aus Frust, Mauern aus Wut und Hass. Mauern der Sprachlosigkeit und der Entfremdung“, sagte der Bundespräsident am Samstag vor dem Brandenburger Tor. Diese Mauern seien unsichtbar, stünden aber dem Zusammenhalt im Wege. „Reißen wir diese Mauern endlich ein!“

Für den Zusammenhalt könne jeder und jede im Land etwas tun, appellierte der Bundespräsident. Er wünsche sich, „dass wir etwas von dem Mut, der Zuversicht und dem Selbstbewusstsein jener Tage des Mauerfalls in unsere Zeit heute holen“.

Steinmeier betonte, die Mauer sei nicht einfach gefallen – die friedlichen Revolutionäre hätten sie eingerissen. Obwohl sich der Mauerfall angebahnt und man bereits gespürt habe, dass „sich eine Dynamik entwickelte, die kaum noch einzufangen war“, sei der 9. November „das Unerwartete“ gewesen.

„Wir dürfen überhaupt nicht unterschätzen, welches Risiko die Menschen damals eingegangen sind“, sagte Steinmeier RTL und n-tv. Für ihn sei es wichtig, die Geschichten von damals, egal ob aus Ost- oder Westperspektive, immer wieder zu erzählen: „Das kann helfen, die innere Einheit auch tatsächlich zu empfinden, die wir ökonomisch mehr oder weniger erreicht haben.“

Aus der Erinnerung an seine Zeit als Politiker in Brandenburg nehme er bis heute ganz viel mit: „Ich habe in Ostdeutschland immer eine gewisse Geduld und auch eine Erwartung gespürt, was das Erklären von politischen Entscheidungen angeht.“

Steinmeiers Erkenntnis: „Menschen wollen schlicht und einfach ernst genommen werden und, dass sie Präsenz auch von Politikern brauchen.“ Deshalb setze er aufs „Hingehen“, auch raus aufs Land, denn „nichts erklärt sich einfach von selbst.“

Steinmeier dankt Gorbatschow und Reagan

Der Bundespräsident würdigte in seiner Rede auch den Beitrag der Menschen in Polen, Ungarn, Tschechien und der Slowakei zum Mauerfall. Ihr Mut habe die Teilung Europas beendet.

Er dankte dem damaligen sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow, der eine Politik der Entspannung eingeleitet habe, und dem ehemaligen US-Präsidenten Ronald Reagan als Vertreter des „starken Arms aus dem Westen“. Dieses „Amerika als Partner in gegenseitigem Respekt“ und „gegen nationalen Egoismus“ wünsche er sich auch in Zukunft, sagte Steinmeier an die Adresse von US-Präsident Donald Trump gewandt.

In seiner Rede vor dem Brandenburger Tor gedachte der Bundespräsident auch der Reichsprogromnacht am 9. November 1938. „Spätestens, allerspätestens nach dem Anschlag von Halle“ hätten hoffentlich alle in diesem Land begriffen, dass der Kampf gegen Rassenhass und Antisemitismus nicht vergehe, mahnte Steinmeier. (dts/afp)

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