Bundestagswahl: Alle Parteien wollen die Lage der Kinder verbessern

Fast alle Parteien wollen die finanziellen Mittel für Kinder aufstocken. So schlägt die SPD mehr Kindergeld vor, die Linke will die Kindergrundsicherung auf 573 Euro erhöhen und die AfD "Ehe-Start-Kredite". Ein Überblick.
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Wahlplakate in Berlin, 8. September 2017.Foto: JOHN MACDOUGALL/AFP/Getty Images
Epoch Times12. September 2017

Im Vorfeld der Bundestagswahl wird die Kinderarmut zum Thema: Die SPD schlägt mehr Kindergeld für Geringverdiener vor, ähnliche Konzepte verfolgen Grüne und FDP. Mehr Geld für Kinder wollen fast alle Parteien.

SPD:

Die SPD will das derzeitige Kindergeld von 192 Euro für das erste und zweite Kind von Geringverdienern um einen Kinderzuschlag sowie zusätzliches Geld aufstocken.

Dadurch entsteht ein Betrag von 393 Euro pro Kind pro Monat. Für die dritten Kinder sollen 399 Euro gezahlt werden, für vierte und mehr Kinder 416 Euro.

Die Leistung soll mit steigendem Einkommen absinken, allerdings langsam: Für zehn Euro Mehrverdienst sollen nur vier Euro Kindergeld abgezogen werden.

CDU/CSU:

Die Union strebt eine höhere Förderung für alle an. Nach dem Willen von CDU und CSU soll der Kinderfreibetrag in zwei Schritten auf das Niveau des Erwachsenenfreibetrages angehoben und das Kindergeld entsprechend erhöht werden.

In einem ersten Schritt soll das Kindergeld um 25 Euro je Kind steigen. Der zweiten Schritt soll abhängig von der wirtschaftlichen Lage verwirklicht werden.

Linke:

Die Linke beklagt, dass wohlhabende Eltern für ihre Kinder einen höheren Betrag steuerlich geltend machen können, als Eltern mit geringerem Einkommen an Kindergeld bekommen.

Als Sofortmaßnahme soll das Kindergeld für alle auf 328 Euro erhöht werden. In Gegenden mit besonders hohen Mieten wird es bei Bedarf durch entsprechend regionalisiertes Wohngeld ergänzt.

Grundsätzlich strebt die Linke eine eigenständige, individuelle Kindergrundsicherung in Höhe von 573 Euro an, die allerdings versteuert werden müssen.

Grüne:

Ähnlich wie die SPD wollen die Grünen Geringverdienern einen einkommensabhängigen Kindergeldbonus zukommen lassen, der das Existenzminimum garantiert.

Der Bonus soll bei bis zu 364 Euro liegen, mit Kindergeld sollen maximal 460 Euro erreicht werden. Als Basis für alle soll eine einkommensunabhängige Kindergrundsicherung eingeführt werden, die das Kindergeld und die Kinderfreibeträge ersetzt.

FDP:

Auch die Liberalen setzen auf eine einkommensabhängige Komponente.

Das von ihnen vorgeschlagene „Kindergeld 2.0“ besteht aus dem einkommensunabhängigen Grundbetrag, dem einkommensabhängigen Kinder-Bürgergeld, und den Gutscheinen für Leistungen für Bildung und Teilhabe.

Dies soll sicherstellen, dass die Leistungen auch bei den Kindern ankommen.

AfD:

Zum Thema Kindergeld steht nichts im Wahlprogramm der AfD. Die Partei will durch einen umfassenden Leistungsausgleich mehr Steuer- und Beitragsgerechtigkeit für Familien herstellen.

Dazu gehört ein Familiensplitting, das über Freibeträge pro Familienmitglied zu einer spürbaren Entlastung führen soll.

Ein weiterer AfD-Vorschlag: „Ehe-Start-Kredite mit Teilerlassen für Kinder sollen Ehepaare motivieren, eher mit der Familienplanung zu beginnen.“ (afp)



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