Das E-Rezept kommt: Pilotprojekt beginnt in Schleswig-Holstein und NRW-Region

Ein Mann mit seinem Handy in der Hand zeigt der Apotherin sein Rezept. (Symbolbild)
Ein Mann mit seinem Handy in der Hand zeigt der Apotherin sein Rezept. (Symbolbild)Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa
Epoch Times1. Juni 2022

Am 1. September beginnt in Schleswig-Holstein und einer Region in Nordrhein-Westfalen ein Pilotprojekt zur Ausstellung des E-Rezepts. Arztpraxen, Krankenhäuser und Apotheken im Norden und in Westfalen-Lippe sollen das Dokument ausstellen, wie die für die Umsetzung zuständige Gesellschaft Gematik am Mittwoch mitteilte. Perspektivisch soll der Rollout flächendeckend erfolgen. Apotheken in Deutschland können ab dem 1. September E-Rezepte annehmen.

Die nächsten Schritte der stufenweisen Einführung sollen „zeitnah“ festgelegt werden. Die Gesellschafter entscheiden, ob der erste Rollout ein Erfolg war. Drei Monate nach diesem Beschluss soll laut Gematik die Einführung in den Pilotregionen verpflichtend und in sechs weiteren Bundesländern sukzessive umgesetzt werden.

Läuft alles nach Plan, sollen im kommenden Jahr die übrigen Bundesländer folgen. Bis zur verbindlichen Einführung forderte Gematik medizinische Einrichtungen in allen Regionen dazu auf, E-Rezepte auszustellen.

Testphase in Berlin-Brandenburg verpuffte

Ursprünglich sollte die Digitalverschreibung schon im Januar bundesweit zur Pflicht werden. Statt rosa Zettelchen sollten Patienten einen Code auf ihr Smartphone bekommen, mit dem sie in der Apotheke das gewünschte Medikament bekommen. Wer die dafür nötige App nicht hat oder kein Smartphone benutzt, bekommt den Code ausgedruckt auf einem Zettel. Das E-Rezept gilt nur für gesetzlich Versicherte und nicht für Privatversicherte.

Das Projekt kam lange Zeit nicht voran. Eine Testphase in Berlin-Brandenburg im vergangenen Jahr verpuffte. Danach startete eine bundesweite Testphase, an der Praxen freiwillig mitmachen können, mit Verspätung. Aus der Ärzteschaft kam scharfe Kritik an dem Vorhaben, sie fürchtete Umsetzungsprobleme im Alltag. Auch unter den Krankenkassen und Apothekern gab es Vorbehalte.

In der bislang laufenden bundesweiten Erprobungsphase wurden in sechs Monaten gut 24 000 E-Rezepte eingelöst. Gemessen an den jährlich etwa 500 Millionen Rezepten, die in Deutschland auf Papier ausgestellt werden, ist das ein verschwindend geringer Anteil. (afp/dpa/dl)



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