Das große Abfeuern: Verkauf von Silvesterfeuerwerk beginnt

Das große Abfeuern geht wieder los: Ab heute gibt es Böller und Raketen zu kaufen. Viele freut's – für andere beginnt die wohl unruhigste Zeit des Jahres.
Feuerwerkskörper fliegen hinter einem Polizeiauto bei einer nicht angekündigten pro-palästinensischen Demonstration in Neukölln.
Feuerwerkskörper fliegen hinter einem Polizeiauto bei einer nicht angekündigten pro-palästinensischen Demonstration in Neukölln.Foto: -/TNN/dpa
Epoch Times28. Dezember 2023

Händler in Deutschland starten am Morgen mit dem Verkauf von Raketen und Böllern für die Silvesternacht. Viele dürften es wieder krachen lassen: Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) rechnet in diesem Jahr mit einer ähnlich hohen Nachfrage nach Silvesterfeuerwerk wie im vorigen Jahr.

2022 hatte die Branche einen Rekordumsatz von 180 Millionen Euro erzielt. Der Verkaufsstart für das Silvesterfeuerwerk liegt diesmal einen Tag früher als üblich, weil Silvester auf einen Sonntag fällt.

Warnung vor Verletzungen

Der TÜV-Verband appelliert an die Verbraucher, Böller und Raketen nur bei seriösen Anbietern zu kaufen und die Sicherheitsbestimmungen einzuhalten.

„Jeder pyrotechnische Gegenstand kann bei unsachgemäßem Gebrauch zu schweren Verbrennungen oder Verletzungen führen“, sagte Hermann Dinkler, Experte für Brand- und Explosionsschutz beim TÜV-Verband. Und: „Generell gilt: Nicht alkoholisiert böllern“, warnt der TÜV.

Viele Städte in Deutschland haben wieder Böllerverbotszonen eingerichtet. Unabhängig von Silvester darf das ganze Jahr über keine Pyrotechnik in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie Reet- und Fachwerkhäusern gezündet werden.

Debatte über generelles Böllerverbot

Ärztevertreter, die Gewerkschaft der Polizei, Umwelt- und Tierschützer sowie weitere Organisationen fordern ein generelles Anwendungsverbot für Böller und Raketen und verweisen unter anderem auf die Verletzungsgefahr und die Belastung der Krankenhäuser.

Dagegen wandte sich der Deutsche Städte- und Gemeindebund gegen ein generelles Böllerverbot zu Silvester. „Wir sollten nicht immer nur mit Verboten arbeiten, sondern mit Überzeugung“, sagte der Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg.

Der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), Jürgen Resch, forderte erneut ein sofortiges bundesweites Verbot von Silvesterfeuerwerken. „Seit Jahren verweigern sich alle Bundesinnenminister und jetzt auch die SPD-Innenministerin, mit uns auch nur ein Gespräch über das von einer Mehrheit der Bundesbürger geforderte Böllerverbot zu führen. Daher erhöhen wir nun den Druck – Nancy Faeser hat noch genau vier Tage, das Böllerverbot auszusprechen“, sagte Resch.

„Wenn nicht, trägt sie die Verantwortung für all die Ausschreitungen, Haus- und Wohnungsbrände, die vergiftete Luft und vielen tausend verletzten Menschen“, so der DUH-Chef weiter.

Sorge vor Großstadt-Szenen wie letztes Jahr

Einsatzkräfte warnen hingegen vor möglichen erneuten Angriffen mit Böllern. Um den vergangenen Jahreswechsel randalierten in mehreren Berliner Stadtteilen junge Männer mit Böllern und Raketen. Dabei warfen und schossen sie auch Knallkörper auf Polizisten und Feuerwehrleute. In anderen Großstädten spielten sich ähnliche Szenen ab.

Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser befürchtet zu Silvester gewalttätige Ausschreitungen. „Ich habe die Sorge, dass Silvester wieder ein Tag sein könnte, an dem wir in manchen Städten blinde Wut und sinnlose Gewalt zum Beispiel gegen Polizisten oder Rettungskräfte erleben müssen“, sagte die SPD-Politikerin kurz vor Weihnachten.

Zugleich äußerte sie die Sorge, dass sich die Krawalle mit den Ausschreitungen radikalisierter Palästinenser mischen könnten.

Böller-Käufer sind eine Minderheit

Käufer von Böllern und Raketen sind einer Umfrage zufolge nur eine Minderheit der Menschen in Deutschland.

Auf die Frage des Meinungsforschungsinstituts Yougov „Haben Sie vor, in diesem Jahr Feuerwerk, also Raketen, Böller etc., für Silvester einzukaufen?“ antworteten kurz vor den Feiertagen 18 Prozent mit Ja.

Dagegen haben 77 Prozent nicht vor, selbst für das Silvesterfeuerwerk einzukaufen. Am größten ist das Interesse in der jüngsten Befragtengruppe der 18- bis 24-Jährigen: Hier sagten 33 Prozent, in diesem Jahr Feuerwerkskörper für Silvester kaufen zu wollen. (dpa/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion