Deutsche Umwelthilfe warnt vor „fatalem Irrweg“ bei Wiederaufbau nach Flutkatastrophe

Die Deutsche Umwelthilfe möchte nicht, dass die nächste Flut alle Aufbaubemühungen zunichtemacht.
Titelbild
Ein Fluss mäandert durch die Landschaft.Foto: iStock
Epoch Times21. Juli 2021

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat vor einem „fatalen Irrweg“ beim geplanten Wiederaufbau nach der Hochwasserkatastrophe im Südwesten Deutschlands gewarnt.

Der Reflex, alle zerstörten Gebäude wieder so aufzubauen, wie sie vor dem Hochwasser waren, sei zwar verständlich, erklärte die DUH am Mittwoch. Ein solcher Wiederaufbau berge jedoch die Gefahr, dass die Menschen beim nächsten Hochwasser „abermals alles verlieren“. Die DUH forderte deshalb eine Anpassung der Pläne an die zu erwartenden Wetterverhältnisse.

„Den in den Regionen betroffenen Menschen muss jetzt schnellstmöglich dabei geholfen werden, wieder ein Dach über dem Kopf zu bekommen“, erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner.

Einige Gebäude sollten jedoch nicht an ihren vorherigen Standorten wieder aufgebaut werden, warnte er. „Wir können es uns nicht mehr erlauben, in Überschwemmungsgebieten Häuser zu bauen, und müssen landwirtschaftlich genutzte Flächen in Flussnähe im Einklang mit der Natur bewirtschaften“.

In Städten seien mehr unversiegelte Flächen und mehr Grünflächen notwendig. Diese böten bei starkem Regen mehr Raum für die Aufnahme von Wasser. Flüssen müsste wieder mehr Raum gegeben werden – naturnahe Flussläufe würden so zum Hochwasserrückhalt beitragen, erklärte die DUH.

Diese Punkte müssten beim Wiederaufbau der zerstörten Regionen berücksichtigt werden, forderte die Umweltschutzorganisation. Dazu nötig seien eine bessere Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Gemeinden, sowie eine Ausrichtung der notwendigen Finanzierungsinstrumente an den Zielen des Hochwasser- und Naturschutzes.

„Immer noch werden umweltschädliche Praktiken in der Landnutzung von staatlicher Seite subventioniert“, kritisierte Müller-Kraenner. „Dabei muss in Zukunft eine nachhaltige, naturbasierte Anpassung im Vordergrund stehen“.(afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion