Entwicklungsminister appelliert an Brüssel: „Öffnet die Märkte für alle afrikanischen Güter“

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller fordert von der deutschen Wirtschaft mehr Engagement in Afrika. Müller sieht auch die Europäische Union in der Pflicht, mehr für Afrika zu tun.
Titelbild
Cocoa-Produktion in Beni, Kongo.Foto: EDUARDO SOTERAS/AFP/Getty Images
Epoch Times8. August 2018

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) fordert von der deutschen Wirtschaft mehr Engagement in Afrika. „Made in Germany hat in Afrika einen guten Ruf“, sagte Müller der „Welt“ (Mittwochsausgabe). Allerdings würden sich bislang nur 1.000 von 3,5 Millionen deutschen Unternehmen in Afrika engagieren.

Müller verwies darauf, dass 42 von 54 afrikanischen Ländern im vergangenen Jahr ein höheres Wirtschaftswachstum hatten als Deutschland: „Das zeigt, welche enorme Dynamik Afrika entwickeln kann.“

In den kommenden zehn Jahren werde in afrikanischen Städten mehr gebaut werden als in den vergangenen 100 Jahren in Europa, sagte Müller. Doch derzeit seien vor allem chinesische, türkische und russische Unternehmen auf dem Kontinent aktiv. Um gerade auch für Mittelständler sichere Rahmenbedingungen zu schaffen, will Müller gemeinsam mit dem Wirtschafts- und dem Finanzminister ein „Entwicklungsinvestitionsgesetz“ auf den Weg bringen.

Müller sieht auch die Europäische Union in der Pflicht, mehr für Afrika zu tun. Faktisch sei derzeit der europäische Markt für Produkte aus Afrika gesperrt, gleichzeitig stiegen die europäischen Exporte nach Afrika. Müllers wichtigste Forderung in Richtung Brüssel lautet daher: „Öffnet die Märkte für alle afrikanischen Güter.“

Insbesondere landwirtschaftliche Produkte müssten zoll- und quotenfrei nach Europa eingeführt werden können. So könnten in der Landwirtschaft dringend benötigte neue Arbeitsplätze entstehen.

In einer gemeinsamen europäischen Afrikapolitik sieht der Minister auch einen Beitrag zur Bekämpfung von Fluchtursachen. Notwendig seien gute Rahmenbedingungen und Zukunftsperspektiven für die eigene Bevölkerung. Und da müsse auch Afrika selbst mehr leisten. Dann, so ist Müller überzeugt, werde sich Afrikas Jugend nicht auf die Flucht begeben und in der Heimat bleiben. (dts)



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