„Es ist ein Skandal“: Hartz-IV-Empfänger immer länger ohne Beschäftigung

"Es ist ein Skandal, dass die Bundesregierung Millionen Menschen aufs Abstellgleis schiebt und sie ihrem Schicksal überlässt," so Linken-Arbeitsmarktexpertin Sabine Zimmermann.
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Hartz IV.Foto: Jens Büttner/Illustration/dpa
Epoch Times10. Oktober 2016

Die Arbeitslosigkeit von Hartz-IV-Empfängern dauert immer länger. Das geht aus neuen Daten der Bundesagentur für Arbeit hervor, die den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vorliegen. Danach betrug die durchschnittliche Dauer der Hartz-IV-Arbeitslosigkeit 2015 bei 619 Tagen – im Jahr 2011 waren es 555 Tage.

Trotz guter Konjunktur ist die Verweildauer im Hartz-IV-System damit innerhalb von vier Jahren um immerhin 11,5 Prozent gestiegen. Der Trend hält an: Im September 2016 waren Hartz-IV-Empfänger im Durchschnitt 635 Tage arbeitslos. Die Daten hatte die Bundesagentur auf Anfrage der Linken-Arbeitsmarktexpertin Sabine Zimmermann erstellt.

Sie sagte den Funke-Zeitungen: „Es ist ein Skandal, dass die Bundesregierung Millionen Menschen aufs Abstellgleis schiebt und sie ihrem Schicksal überlässt.“ Dass die Dauer der Erwerbslosigkeit im Hartz-IV-System steige, „ist ein blamables Ergebnis für die Bundesregierung und leider logische Konsequenz des arbeitsmarktpolitischen Stillstands“.

Seit 2010 seien die Leistungen zur Eingliederung in Arbeit drastisch gekürzt worden. Wenn weniger Hartz-IV-Bezieher gefördert würden, sei es nicht überraschend, dass die Menschen länger erwerbslos seien. Die Fraktionsvize der Linken im Bundestag forderte mehr Geld für Unterstützungsleistungen zugunsten der Langzeitarbeitslosen und einen öffentlich geförderten Beschäftigungssektor.

(dts Nachrichtenagentur)



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