Evangelischer Kirchentag beginnt in Nürnberg

In Bayerns zweitgrößter Stadt treffen sich ab heute Zehntausende Menschen zum 38. Evangelischen Kirchentag. Auch Steinmeier, Scholz und weitere Politikerinnen und Politiker haben sich angekündigt.
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Blick auf die Bühne beim Eröffnungsgottesdienst des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentags am Hauptmarkt.Foto: Daniel Karmann/dpa
Epoch Times7. Juni 2023

Zum Auftakt des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentags hat der bayerische evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm bekräftigt, dass ein Zeichen der Hoffnung vom Glaubenstreffen ausgehen soll. „Ich wünsche mir, dass das ein Kirchentag der Hoffnung wird“, sagte er am Mittwoch in Nürnberg. „Das ist das, was wir im Moment am meisten brauchen.“ Frömmigkeit und Engagement für die Welt gehörten zusammen: „Du kannst nicht beten, ohne Dich für Gerechtigkeit einzusetzen.“

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) lehnte zum Auftakt des Kirchentags eine Ablösung der Staatsleistungen für die Kirchen in Deutschland ab. „Ich bin gegen diese Pläne“, sagte er. Er sei dagegen, die Kirche aus dem öffentlichen Leben zu verbannen.

Das Geld ist eine staatliche Gegenleistung für die Enteignung deutscher Kirchen und Klöster Anfang des 19. Jahrhunderts im Rahmen der Säkularisierung. Außer Hamburg und Bremen zahlen deshalb alle Bundesländer eine jährliche Summe an die katholische und die evangelische Kirche. Zuletzt waren es insgesamt rund 550 Millionen Euro pro Jahr.

Öffentliche Gelder für den Kirchentag

Im Vorfeld hatte es Kritik daran gegeben, dass der Kirchentag, für den nach Angaben der Veranstalter bis zum Beginn rund 60.000 Tickets verkauft worden waren, auch aus öffentlichen Geldern finanziert wird.

Nach Angaben von Kirchentags-Geschäftsführer Stephan Menzel verfügt der Kirchentag über einen Haushalt von 20,5 Millionen Euro für zwei Jahre. Darin enthalten sind neben 5,6 Millionen Euro von der bayerischen Landeskirche auch 5,5 Millionen Euro vom Freistaat Bayern und 3 Millionen Euro von der Stadt Nürnberg. Dazu können noch bis zu eine Million Euro an Sachleistungen kommen.

Der Präsident des Kirchentags, Thomas de Maizière, reagierte auf die Kritik, indem er für die öffentlichen Zuwendungen dankte. „Das ist großzügig“ und er halte es auch für wichtig, sagte er. „Aber es ist nicht selbstverständlich.“

Rund 2.000 Veranstaltungen sind im Rahmen des Kirchentags geplant – vor allem in Nürnberg, aber auch in der Nachbarstadt Fürth. „Jetzt ist die Zeit“, lautet die Losung des großen Glaubenstreffens, sie stammt aus dem Evangelium nach Markus. Auf den großen Podien geht es unter anderem um den „Klimawandel“ und dessen Folgen, um Waffenlieferungen an die Ukraine und um neue Arbeitswelten. (dpa/er)



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