Forderung nach grundlegender Reform der Berufsunfähigkeitsversicherung

Epoch Times31. Januar 2016

Politiker und Verbraucherschützer fordern, Missstände in der Berufsunfähigkeitsversicherung zu beseitigen und diese grundlegend zu reformieren. „Wir brauchen dringend gesetzliche Standards für die Berufsunfähigkeitsversicherung, die den juristischen Scharmützeln der Versicherer ein Ende setzen. Sonst ziehen die Kunden immer den Kürzeren“, sagte Gerhard Schick, finanzpolitischer Sprecher der Grünen, der „Welt am Sonntag“.

Die Versicherer bedienten sich „undurchsichtiger Klauseln im Kleingedruckten, um Zahlungen zu vermeiden“. Auch Peter Grieble von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg kritisierte das aktuelle System: „Die derzeitige staatliche Absicherung ist vielfach nicht ausreichend. In der Schweiz etwa zahlen auch Selbstständige in die Rentenversicherungssysteme ein, wodurch der Schutz auch bei Invalidität umfassender ist.“ In Deutschland beteiligten sich breite Bevölkerungskreise gar nicht an den staatlichen Absicherungssystemen und hätten damit keinen entsprechenden Versicherungsschutz. „Das ist höchst fragwürdig“, konstatierte Grieble. Bis vor 15 Jahren gehörte in Deutschland die Erwerbsunfähigkeit zum gesetzlichen Sozialversicherungssystem. Seither müssen Erwerbstätige, die nach dem 1. Januar 1961 geboren wurden, privat für den Fall vorsorgen, dass sie wegen Krankheit dauerhaft kaum noch arbeiten können. Allerdings werden viele Verbraucher von den privaten Anbietern abgelehnt oder diese verlangen sehr hohe Risikoaufschläge, die die Policen sehr teuer machen. „Ein bezahlbarer Schutz wird gerade denjenigen verweigert, die dringend auf ihn angewiesen sind. Wir müssen sicherstellen, dass jeder Zugang zu einer bezahlbaren Berufsunfähigkeit hat“, forderte der Grünen-Politiker Schick. Nach seiner Ansicht ist die private Berufsunfähigkeitsversicherung gescheitert.

(dts Nachrichtenagentur)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion