GEZ-Debakel in Sachsen-Anhalt: Zerbricht Kenia-Koalition an CDU „in Allianz mit AfD“?

Die Rundfunkgebühren sollen um 86 Cent auf 18,36 Euro steigen, CDU und AfD in Sachsen-Anhalt sind gegen eine GEZ-Erhöhung. Politikern zufolge könnte diese Konstellation der CDU und der Regierung zum Verhängnis werden.
Titelbild
Am 1. Januar 2021 sollen die GEZ-Beiträge erhöht werden. Dafür bedarf es allerdings der Zustimmung aller Bundesländer.Foto: iStock
Epoch Times1. Dezember 2020

Eine verzwickte Lage zeichnet sich im Landtag Sachsen-Anhalt ab. Dabei geht es um die geplante GEZ-Gebührenerhöhung. Der Rundfunkbeitrag sollte laut Empfehlung der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) um 86 Cent auf 18,36 Euro angehoben werden. SPD und Grüne in Sachsen-Anhalt wollen die für 1. Januar geplante Anhebung mittragen. CDU und AfD lehnen das Vorhaben bislang ab.

Nun schaltet sich der CDU-Schatzmeister Karl Gerhold in die GEZ-Debatte ein. Er droht mit seinem Rücktritt, falls die Gebührenerhöhung „in Allianz mit der AfD“ abgelehnt werde. „Das wäre ein politisches Desaster für die CDU“, schreibt der 69-Jährige laut „Volksstimme“ in einer Mail. Mit einer solchen Entscheidung laufe die Partei nicht nur Gefahr „unseren Ministerpräsidenten und Spitzenkandidaten zu verlieren, sondern möglicherweise auch unsere Regierungsfähigkeit“.

In seinen Augen käme es dem Gang auf eine „mediale Schlachtbank“ gleich, wenn man gemeinsam mit der AfD gegen die GEZ-Erhöhung stimme. Dann hätte man die Partei da, wo man sie haben wolle. Für eine derartige „Kamikaze-Politik“ stehe Gerhold nicht zur Verfügung.

Grüne stellen Ende der Koalition in Aussicht

Der Politische Bundesgeschäftsführer der Grünen, Michael Kellner, hat das Ende der Koalition mit CDU und SPD in Sachsen-Anhalt in Aussicht gestellt, sollte die CDU-Landtagsfraktion der Gebührenerhöhung für den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk nicht zustimmen.

„Ich erwarte, dass die CDU-Landtagsfraktion ideologischen Ballast abwirft und den Rundfunkfunkstaatsvertrag billigt“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Dienstagausgaben). „Es sollte in Zeiten von Hass und Hetze selbstverständlich sein, dass man ihn akzeptiert. Wenn die CDU in so einer zentralen demokratischen Frage lieber mit den Verfassungsfeinden von der AfD gemeinsame Sache macht, statt den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk zu stärken, dann verlässt die Union die Geschäftsgrundlage der Kenia-Koalition. Wir sind da sehr geschlossen.“

Kellner beklagte, dass die CDU Sachsen-Anhalt sich „in eine irre Situation manövriert“ habe und Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sie „offensichtlich nicht in den Griff“ bekomme. Auch die Bundes-CDU habe augenscheinlich keinen Einfluss.

Lösungsvorschlag der Staatskanzlei

Laut „Welt“ soll der am Dienstag tagende Medienausschuss über einen Antrag der Staatskanzlei befinden, mit dem Haseloff das Auseinanderbrechen der Regierung verhindern und Zeit gewinnen könnte.

In dem Dokument heißt es: „Die Landesregierung wird gebeten, in der Rundfunkkommission auf ein Ergänzungsgutachten der KEF hinzuwirken und in Nachverhandlungen darüber einzutreten, ob angesichts dieser Entwicklung nunmehr eine Abweichung von der Empfehlung der KEF geboten erscheint.“

Da die Empfehlung zur Beitragserhöhung vor der Corona-Pandemie von der KEF ausgesprochen wurde, müsse geprüft werden, ob eine Beitragserhöhung noch angemessen sei oder die Sender auf Einsparungen in ihren Kosten verwiesen werden könnten.

Ob Haseloffs Vorschlag Anklang findet, bleibt offen, aber dies sei ein Versuch, das Auseinanderbrechen der Regierung zu verhindern, schreibt die „Welt“. Die Chancen stehen nach Aussagen eines Regierungsmitglieds 50:50.

Damit die GEZ-Erhöhung in Kraft treten kann, müssen alle Landesparlamente zustimmen.(dts/sua)



Unsere Buchempfehlung

Alle Völker der Welt kennen den Teufel aus ihren Geschichten und Legenden, Traditionen und Religionen. Auch in der modernen Zeit führt er – verborgen oder offen – auf jedem erdenklichen Gebiet seinen Kampf gegen die Menschheit: Religion, Familie, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär, Bildung, Kunst, Kultur, Medien, Unterhaltung, soziale Angelegenheiten und internationale Beziehungen.

Er verdirbt die Jugend und formt sich eine neue, noch leichter beeinflussbare Generation. Er fördert Massenbewegungen, Aufstände und Revolutionen, destabilisiert Länder und führt sie in Krisen. Er heftet sich - einer zehrenden Krankheit gleich - an die staatlichen Organe und die Gesellschaft und verschwendet ihre Ressourcen für seine Zwecke.

In ihrer Verzweiflung greifen die Menschen dann zum erstbesten „Retter“, der im Mantel bestimmter Ideologien erscheint, wie Kommunismus und Sozialismus, Liberalismus und Feminismus, bis hin zur Globalisierungsbewegung. Grenzenloses Glück und Freiheit für alle werden versprochen. Der Köder ist allzu verlockend. Doch der Weg führt in die Dunkelheit und die Falle ist bereits aufgestellt. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion