Hartes Ringen um Kompromiss zu Kaiser’s Tengelmann

Im Schlichtungsverfahren um die Zukunft der verlustreichen Supermarktkette Kaiser's Tengelmann ist eine Einigung beim nächsten Treffen am Montag unwahrscheinlich.
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Eine Aufteilung der Kaiser's Tengelmann-Filialen auf Edeka und Rewe könnte ein Ausweg aus dem Dauerstreit um Kaiser's sein.Foto: Roland Weihrauch/dpa
Epoch Times30. Oktober 2016

Im Schlichtungsverfahren um die Zukunft der verlustreichen Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann ist eine Einigung beim nächsten Treffen am Montag unwahrscheinlich. Nach AFP-Informationen gibt es in den Gesprächen unter Führung von Altbundeskanzler Gerhard Schröder bisher nur einen Lösungsvorschlag, wie die Filialen in Nordrhein-Westfalen zwischen Edeka und Rewe aufgeteilt werden könnten. Eine Annäherung zu den Märkten in Bayern sowie im Raum Berlin scheint dagegen noch offen.

In Nordrhein-Westfalen betreibt die Tengelmann-Gruppe derzeit noch 105 Kaiser’s-Tengelmann-Filialen. Viele dieser Supermärkte befinden sich im ländlichen Raum und sind klein und alt. Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub hatte erst kürzlich eingeräumt, dass die Märkte in der Region Nordrhein „in allergrößter Not“ seien. Sie sind in den Gesprächen über eine Aufteilung der Kette zwischen Edeka und Rewe am wenigsten lukrativ.

Nach AFP-Informationen liegt bisher nur zu diesen Filialen ein Angebot zur Aufteilung zwischen Edeka und Rewe vor. Dabei ist allerdings unklar, ob die Unternehmen dieses auch tatsächlich annehmen. Von einer Einigung zu NRW kann deshalb noch nicht gesprochen werden.

Die „Bild am Sonntag“ hatte dagegen von einer Einigung in Bayern und Berlin berichtet. Rewe soll demnach den Großteil der Tengelmann-Märkte in der Hauptstadt und Edeka im Gegenzug fast alle Filialen in Bayern erhalten. Die beiden Supermarktkonzerne erhielten die Filialen allerdings nur, wenn sie sich auf eine Aufteilung des maroden NRW-Geschäfts von Kaiser’s Tengelmann einigen könnten. Die beteiligten Unternehmen waren zunächst nicht zu einer Stellungnahme zu erreichen.

Tengelmann, Edeka und Rewe hatten sich vor einer Woche auf ein Schlichtungsverfahren unter Leitung von Altbundeskanzler Schröder verständigt. Ziel ist ein Interessensausgleich zwischen den Unternehmen.

Dadurch soll Rewe letztlich dazu bewegt werden, seine Beschwerde gegen die Sondergenehmigung von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) für das Geschäft zwischen Edeka und Tengelmann zurückzunehmen.

Die Gespräche gelten als schwierig. Sie waren am Donnerstag auf Montag vertagt worden.

Für die Dauer des Schlichtungsverfahrens soll keine Kaiser’s-Tengelmann-Filiale an Dritte verkauft werden. Damit ist die bereits eingeleitete Zerschlagung der Supermarktkette vorerst gestoppt. (afp)



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