Hausärzte wollen telefonische Krankschreibung

Im Sommer wurde beschlossen, dass Krankschreibungen per Telefon dauerhaft möglich werden sollen. Doch die Umsetzung stockt. Der Bundesvorsitzende der Hausärzte fordert mehr Tempo in der Umsetzung.
Bei den Krankschreibungen im Job hat sich in diesem Sommer nach einer Auswertung der Krankenkasse DAK-Gesundheit eine starke Erkältungswelle gezeigt.
Krankschreibungen sollen erneut telefonisch möglich sein – doch es stockt.Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa
Epoch Times28. November 2023

Angesichts der steigenden Zahl von Atemwegsinfektionen fordert der Bundesvorsitzende des Hausärzteverbandes Markus Beier mehr Tempo bei der Wiedereinführung der telefonischen Krankschreibung. Dass dies noch nicht geschehen ist, sei „überhaupt nicht nachvollziehbar“, sagte Beier dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

„Als es endlich beschlossene Sache war, begann der Umsetzungsprozess, der mindestens noch einmal so viel Zeit in Anspruch nimmt und bis heute andauert“, kritisierte Beier.

Dabei wäre die Krankschreibung per Telefon „schon diesen Winter eine dringend notwendige Entlastung für die derzeit extrem geforderten Hausarztpraxen gewesen.“

Rückendeckung fehlt

Ein im Sommer vom Bundestag beschlossenes Gesetz von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht vor, dass Krankschreibungen per Telefon dauerhaft möglich werden sollen. Die Regelung wurde während der Corona-Pandemie eingeführt, um Hausarztpraxen zu entlasten und war im April zunächst ausgelaufen.

Die Hausärzte und ihre Praxisteams arbeiten laut Beier bereits jetzt unter absolutem Hochdruck, um alle zu versorgen. „Aber vielerorts wird es immer schwieriger, dem Ansturm gerecht zu werden“, so Beier.

Das habe nicht nur mit der aktuellen Infektionswelle zu tun, sondern vor allem auch mit fehlenden Hausärzten. Dieses Problem sei seit Jahren bekannt. „Wir bekommen keinerlei Rückendeckung von den Verantwortlichen aus der Politik“, kritisierte er.

„Es gibt zwar viele Versprechungen und Ankündigungen, auf eine wirkliche Entlastung und Stärkung unserer Arbeit warten wir aber bisher vergeblich.“ (dts/red)



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