Kein Bett im Flugzeug – Baerbock nimmt ausnahmsweise Linienflug nach Deutschland

Immer wieder gerät Außenministerin Annalena Baerbock aufgrund ihrer Reisen in die Schlagzeilen. Nach jüngsten Flugzeugpannen und tonnenweise abgelassenem Kerosin sorgt nun die Fahrt in einem Öko-Bus und ein Leerflug durch die USA für Kritik.
Außenministerin Annalena Baerbock muss ihre Reise nach Australien unterbrechen.
Außenministerin Annalena Baerbock.Foto: Michael Kappeler/dpa
Von 23. September 2023

Auf ein Bett im Regierungsflieger musste Außenministerin Annalena Baerbock am 21. September bei ihrem Rückflug nach Deutschland verzichten. Sie reiste mit einem Linienflug, wie das ZDF berichtete. „Mit Misstrauen gegenüber der Flugbereitschaft der Bundeswehr dürfte die Rückreise per Zivilmaschine wenig bis nichts zu tun haben – womöglich eher schon damit, dass die militärischen Crews der Langstreckenflugzeuge derzeit ordentlich beschäftigt sind“, so der Sender.

Dass die Ministerin Tage zuvor in mediale Kritik geraten war, bleibt unerwähnt. Die USA-Reise der Außenministerin hatte einen bitteren Beigeschmack in puncto Umweltfreundlichkeit und der sogenannten Klimaneutralität hinterlassen.

Regierungsflieger folgt Baerbock im Leerflug

Wie „The Times“ berichtete, nutzte die grüne Ministerin am 12. September während ihrer Reise durch die Vereinigten Staaten von Amerika einen „Öko“-Bus. Das selbstfahrende Fahrzeug von VW-USA und Mobileye brachte Baerbock und ihr Team vom Flughafenterminal Austin in das zweieinhalb Stunden und rund 240 Kilometer entfernte Houston. Das Pilotprojekt zum autonomen Fahren war im Juli gestartet.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sitzt in Austin in einem selbstfahrenden Auto von VW-USA und Mobileye.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sitzt in Austin in einem selbstfahrenden Auto von VW-USA und Mobileye. Foto: Michael Kappeler/dpa

Am nächsten Morgen startete auch der Regierungsflieger am Flughafen Austin in Richtung Houston. Für die Ultrakurzstrecke war er laut „Bild“ 45 Minuten in der Luft – für einen Leerflug, um Baerbock zu ihrem nächsten Ziel zu bringen. Dabei seien viereinhalb Tonnen Kerosin verbraucht worden.

Nach Mitteilung des Auswärtigen Amtes habe man „gründlichst verschiedene Transportmittel geprüft“ und auf eine „enge Taktung der Termine der Außenministerin und die vorgeschriebenen Ruhezeiten der Crews der Fluggesellschaft“ verwiesen, so „Bild“ weiter. Außerdem würde seit 2014 die „Klimawirkung der Dienstreisen mit Flugzeug und Pkw“ per Ablasszahlungen „kompensiert“, so das Auswärtige Amt.

Aber auch die Weiterreise von Baerbock ins per Luftlinie 550 Kilometer entfernte Wichita Falls sorgt für Diskussionen. Um dort deutsche Kampfjetpiloten bei ihrer Ausbildung zu treffen, musste der Regierungsflieger auf einem Militärflugplatz landen. Dieser ist jedoch nicht für große Passagierflugzeuge ausgelegt, sodass eine passende Ein- und Ausstiegstreppe aus Oklahoma herangeschafft werden musste. Laut „Bild“ verursachte die Lieferung Kosten von 10.000 US-Dollar, umgerechnet etwa 9.400 Euro.

Trotz Versprechen Linienflüge eher die Ausnahme

Wie das ZDF mitteilte, war der Rückflug von den USA nach Deutschland der vierte per Linienflug von 90 Auslandsreisen. Bei einer Reise nach Madrid, einem früheren Besuch in New York und zuletzt beim Rückflug von Dubai Mitte August nutzte sie eine private Fluggesellschaft.

Dabei hatte die Ministerin im Februar 2022 verkünden lassen, dass Linienflüge die Regel werden sollten.

„Dahinter steht die bewusste Entscheidung, die Möglichkeit zu prüfen, Linienflüge zu nutzen, wo immer es aus terminlichen und logistischen Erwägungen machbar ist, um damit den CO₂-Ausstoß auf solchen Auslandsreisen möglichst gering zu halten“, sagte Christofer Burger, Sprecher des Auswärtigen Amtes.

Auf Linienflügen gibt es allerdings keine großen Besprechungsräume, Arbeitsplätze, Schlaf- oder Duschkabinen wie auf Regierungsflügen. Ungestörte Besprechungen oder das Lesen geheimer Verschlusssachen oder Telefonate sind während des Linienfluges auch passé.

Rangfolge für Regierungsflieger

Nach der amtlichen Reihenfolge hat bei den Regierungsmaschinen der Bundeswehr der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Erstzugriffsrecht, gefolgt von den Bundestagspräsidenten Bärbel Bas und Peter Tschentscher sowie Bundeskanzler Olaf Scholz. Hiernach kommt Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck, Finanzminister Christian Lindner und Innenministerin Nancy Faeser – gefolgt von Außenministerin Baerbock.



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