Klimastudien: Darum verschleiern Wissenschaftler die ganze Wahrheit

Dr. Patrick T. Brown schaffte es in die Fachzeitschrift „Nature“. Nun enthüllte er, unter welchen Bedingungen wissenschaftliche Artikel in angesehenen Medien veröffentlicht werden. Es zeigt sich unter anderem: Ein „kluger“ Forscher sollte sich von praktischen Lösungen fernhalten.
Klimawissenschaftler: Medien berichten zu einseitig über Klimawandel
Ein Mann beobachtet ein Diagramm zum Klimawandel und die Temperaturen. Offenbar berücksichtigen die Modelle nicht immer alle relevanten Faktoren.Foto: iStock
Von 13. September 2023

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Der Klimawissenschaftler Dr. Patrick T. Brown schaffte es kürzlich in die wissenschaftliche Fachzeitschrift „Nature“; Ende August erschien sein Artikel. Er handelt von momentanen Klimaentwicklungen. Jedoch hätte „Nature“ den Artikel nicht angenommen, wenn er darin die ganze Wahrheit erwähnt hätte, vermutet Brown. So sollte Wissenschaft eigentlich nicht funktionieren.

In seinem Artikel geht es darum, wie sich der Klimawandel auf das Verhalten von starken Waldbränden auswirkt. Dabei ging er primär auf den Klimawandel als Ursache für das Auftreten von Waldbränden ein, andere Ursachen ließ er außen vor.

Brown erklärte: „Obwohl der Klimawandel ein wichtiger Faktor ist, der die Waldbrände in vielen Teilen der Welt beeinflusst, ist er nicht annähernd der einzige Faktor, der unsere alleinige Aufmerksamkeit verdient.“ Darüber berichtete „The Free Press“.

Brown: Öffentlichkeit wird falsch informiert

Der Klimawissenschaftler beobachtet, dass sich ein Großteil der Medien und der Presse bei der Frage von Waldbränden auf den Klimawandel als Hauptursache versteift habe. Wissenschaftler müssten diese Fokussierung berücksichtigen, wenn sie wollen, dass ihr Artikel in solch angesehenen Zeitschriften erscheinen.

Der renommierte Forscher kritisierte, dass die Redakteure dieser Zeitschriften „Klimapapiere wollen, die bestimmte, vorab genehmigte Narrative (Erzählungen) unterstützen. Auch dann, wenn diese Narrative auf Kosten breiterer Erkenntnisse für die Gesellschaft gehen“, schilderte Brown. Durch ihre bisherigen Veröffentlichungen und Ablehnungen hätten sie dies mehr als deutlich gemacht. Brown brachte es folgendermaßen auf den Punkt:

In der Klimawissenschaft geht es weniger darum, die Komplexität der Welt zu verstehen. Vielmehr wird die Öffentlichkeit eindringlich vor den Gefahren des Klimawandels gewarnt.“

Diese Vorgehensweise verzerre allerdings einen großen Teil der klimawissenschaftlichen Forschung. Letztendlich informiere sie die Öffentlichkeit falsch und erschwere vor allem die Erarbeitung praktischer Lösungen.

Voreingenommenheit der Redakteure habe einen großen Einfluss auf die kollektiven Folgehandlungen ganzer Fachgebiete, so Brown. „Sie wählen aus einem großen Pool von Beiträgen aus, was veröffentlicht wird.“ Damit bestimmten sie auch mit, wie Forschung im weiteren Sinne betrieben wird. „Kluge Forscher schneiden ihre Studien so zu, dass ihre Arbeit auch mit hoher Wahrscheinlichkeit angenommen wird. Ich weiß das, weil ich einer von ihnen bin.“

Faktor Klimawandel im Rampenlicht

Der Klimawissenschaftler ging näher auf seinen „Nature“-Artikel ein, den er zusammen mit sieben anderen Autoren verfasst hatte. Brown beschränkte sich auf den Einfluss des Klimawandels auf das Verhalten starker Waldbrände.

„Täuschen Sie sich nicht: Dieser Einfluss ist sehr real. Aber es gibt auch andere Faktoren, die genauso wichtig oder noch wichtiger sein können, wie etwa eine schlechte Waldbewirtschaftung und die zunehmende Zahl von Menschen, die entweder versehentlich oder absichtlich Waldbrände auslösen“, erklärte Brown. Hinzu komme, dass über 80 Prozent der Waldbrände in den USA von Menschen ausgelöst werden.

In dem Artikel ging laut Brown jedoch keiner der Autoren auf die anderen, teils relevanteren Faktoren, ein – sie blieben schlicht unerwähnt.

Diese Art des Framings, bei dem der Einfluss des Klimawandels unrealistisch isoliert betrachtet wird, ist die Norm für hochkarätige Forschungsarbeiten.“

In einem anderen „Nature“-Artikel aus jüngster Zeit war dies ebenfalls der Fall. Demnach erörterten Wissenschaftler, was die beiden größten Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesellschaft seien: Todesfälle im Zusammenhang mit extremer Hitze und Schäden in der Landwirtschaft.

„Die Autoren erwähnen jedoch nicht, dass der Klimawandel für keine dieser beiden Auswirkungen die Hauptursache ist. Die hitzebedingten Todesfälle sind zurückgegangen und die Ernteerträge sind trotz des Klimawandels seit Jahrzehnten gestiegen“, so Brown.

Dies anzuerkennen bedeute aber, dass die Welt in einigen Bereichen trotz des Klimawandels erfolgreich sei. Infolgedessen könne die Bestrebung, die Emissionen zu reduzieren, schwinden.

Unausgesprochene Regeln der Medien

Doch die Medien hätten laut Brown noch weitere Anforderungen. Eine unausgesprochene Regel beim Verfassen eines Klima-Artikels ist, dass die Autoren praktische Maßnahmen, die den Auswirkungen des Klimawandels entgegenwirken können, ignorieren oder zumindest herunterspielen sollen.

„Wenn die Zahl der durch extreme Hitze verursachten Todesfälle abnimmt und die Ernteerträge steigen, dann liegt es auf der Hand, dass wir einige wichtige negative Auswirkungen des Klimawandels überwinden können. Sollten wir dann nicht untersuchen, wie wir diesen Erfolg erzielen konnten, damit wir mehr davon erreichen können?“

Es sei stattdessen gefragter, sich auf Probleme zu konzentrieren. Außerdem würden laut Brown viele etablierte Klimawissenschaftler die Möglichkeit, sich etwa mithilfe von Technologien an den Klimawandel anzupassen, als falsch bezeichnen. Der richtige Ansatz sei einzig die Bekämpfung der Emissionen – primär das CO₂.

Ein „kluger“ Forscher weiß also, dass er sich von praktischen Lösungen fernhalten sollte.

Ein weiteres Kriterium für einen „erfolgreichen“ Artikel sei, sich auf Messgrößen zu konzentrieren, die die auffälligsten Zahlen liefern.

Brown erklärte: „Unsere Studie hätte sich beispielsweise auf eine einfache intuitive Kennzahl wie die Anzahl der zusätzlich verbrannten Hektar oder die Zunahme der Intensität von Waldbränden aufgrund des Klimawandels konzentrieren können. Stattdessen haben wir uns an die gängige Praxis gehalten. Wir haben die Veränderung des Risikos eines Extremereignisses betrachtet. In unserem Fall war es das erhöhte Risiko von Waldbränden, die an einem einzigen Tag mehr als 10.000 Hektar Land verbrennen.“

Dadurch wären größere Steigerungsfaktoren zustande gekommen als bei anderen Berechnungen. Einfach gesagt: größere Zahlen = höhere Chance auf Berichterstattung in den Medien.

Aus akademischer Welt ausgetreten

Wegen des Drucks durch das Klimanarrativ auf akademische Wissenschaftler verließ Brown vor gut einem Jahr den akademischen Bereich. Aktuell ist der Klimawissenschaftler Mitglied eines privaten gemeinnützigen Forschungszentrums – dem Breakthrough Institute. Dort genieße er mehr Freiheiten, seinen Forschungen nachzugehen. So könne er nützliche Strategien entwerfen, um dem Klimawandel zu begegnen.

Von den Medien forderte Brown, dass sie aufhören sollten, solche Artikel für bare Münze zu nehmen und mehr nachzuforschen, was weggelassen wurde. Die prominenten Fachzeitschriften sollten hingegen über ihren Tellerrand blicken, der noch auf die Reduzierung der Treibhausgasemissionen eingeschränkt ist.

Gleichzeitig müssten auch die Forscher anfangen, den Herausgebern die Stirn zu bieten – oder sich andere Publikationsorte suchen.



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