Kinderbonus: 300 Euro extra vom Staat – aber nicht für alle Familien ein Vorteil

Familien mit Kindern sollen in der Corona-Krise einen sogenannten Kinderbonus bekommen. Für jedes kindergeldberechtigte Kind werden demnächst 300 Euro überwiesen, so der Plan. Da das aber mit der Steuer verrechnet wird, bleiben Gutverdiener außen vor.
Epoch Times5. Juni 2020

Familien bekommen den geplanten Kinderbonus von 300 Euro pro Kind in den nächsten Monaten voraussichtlich in drei Raten aufs Konto überwiesen. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey gab dazu in Berlin erste Einzelheiten bekannt. Das Geld komme demnach wohl zusammen mit der monatlichen Kindergeldzahlung. „Dann würden auf dem Kontoauszug für die Kindergeldzahlung nicht die 204 Euro stehen, sondern über drei Monate 304 Euro“, sagte die SPD-Politikerin. Offen ist noch, ob das erste Geld schon im Juli überwiesen wird oder erst später. Sicher ist: Familien mit hohen Einkommen profitieren nicht.

Wie sinnvoll dieser von CDU/CSU und SPD geplante Kinderbonus für die Wiederbelebung der Konjunktur in der Corona-Krise ist oder nicht – dazu gab es am Donnerstag gemischte Reaktionen. Die Koalition plant dafür 4,3 Milliarden Euro ein. Das gesamte Konjunkturprogramm hat einen Umfang von 130 Milliarden Euro.

„Der Kinderbonus ist sozial gerecht“, sagte Giffey. Gutverdiener würden nicht übervorteilt. Gestärkt würden Familien mit kleinen und mittleren Einkommen. Die 300 Euro extra pro Kind sollen nicht auf Hartz-IV-Leistungen angerechnet werden. Bei der Steuer werden sie allerdings mit den Kinderfreibeträgen verrechnet. Das bedeutet für hohe Einkommen, dass sie am Ende nichts von der Sonderzahlung haben.

Zum Hintergrund: Kindergeld zahlt der Staat auf Antrag bis die Kinder 18 Jahre alt sind oder bis sie ihre Ausbildung beendet haben. Gleichzeitig gibt es für Eltern sogenannte Kinderfreibeträge bei der Steuer in Höhe von 7.812 Euro für das Jahr 2020. Diese werden vom zum versteuernden Einkommen abgezogen, wodurch sich die zu zahlende Steuer verringert.

Prüfung bei Steuererklärung

Das Finanzamt prüft nun bei der Steuererklärung automatisch, ob die Eltern mehr vom Kindergeld oder mehr vom Freibetrag hätten. Bei Vielverdienern lohnt sich der Freibetrag mehr. Wenn dennoch Kindergeld ausgezahlt wurde, wird es über die Steuer wieder einkassiert. So ähnlich soll es auch mit dem Kinderbonus gemacht werden.

Bei einer Paarfamilie mit einem Kind gehe sie davon aus, dass bis zu einem zu versteuernden Einkommen von 90.000 Euro diese Familien noch vom Kinderbonus profitierten, sagte Giffey.

Lob und Kritik

Für das Vorhaben gab es viel Lob, aber auch Kritik. Kinderhilfswerk und Kinderschutzbund begrüßten die Sonderzahlung. Positive Reaktionen kamen auch vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Der Bonus sei „ein starkes Signal an die in der Krise stark betroffenen Familien“, sagte DGB-Chef Reiner Hoffmann. Vom Handelsverband HDE gab es ebenfalls Lob. Man erhoffe sich von der Extrazahlung für Familien einen „Konsumimpuls“ auch im „Nonfood-Einzelhandel“. Der HDE setzt also darauf, dass die Familien die 300 Euro pro Kind zum Shoppen nutzen.

Kritik kam von der Opposition: Die Fraktionschefs der Grünen, Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter sagten, der Kinderbonus sei lediglich ein „Trostpflaster“, der viele Familien zwar kurzfristig freuen werde. Eltern bräuchten aber finanzielle Sicherheit für die gesamte Zeit der Krise. Politiker der AfD-Fraktion äußerten die Befürchtung, der Kinderbonus werde nicht „im deutschen Wirtschaftskreislauf“ landen, sondern in „den jeweiligen Heimatländern“ von Asylbewerbern.

Aus der Linksfraktion hieß es, der Kinderbonus sei natürlich zu begrüßen, „aber es wären zusätzliche Hilfen für besonders einkommensschwache Familien nötig gewesen“. Der FDP-Familienpolitiker Grigorios Aggelidis sprach von einer „milliardenschweren Beruhigungspille“ und forderte stattdessen mehr Investitionen in Bildung und Kitas. (dpa/sua)



Unsere Buchempfehlung

Es ist einfach, die Zusammenhänge zwischen Feminismus und Sozialismus zu erkennen. „Demokratie und Sozialismus haben nichts gemeinsam, außer einem Wort: der Gleichheit. Aber beachte den Unterschied: Während die Demokratie die Gleichheit in der Freiheit anstrebt, strebt sie der Sozialismus in Zwang und Knechtschaft an“, sagte Alexis de Tocqueville, französischer Diplomat und Politikwissenschaftler.

Bewusste Versuche, Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu beseitigen, laufen dem gesunden Menschenverstand zuwider. Sie verhindern, dass sowohl Männer als auch Frauen ihre Potenziale ausschöpfen können. Familien werden systematisch zerstört.

Der moderne Feminismus zwingt die Gesellschaft in eine geschlechtslose Zukunft, indem er die psychologischen Eigenschaften von Männern und Frauen angreift, die ihr jeweiliges Geschlecht prägen. Dies hat besonders schwerwiegende Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche, die sich in der Wachstumsphase befinden und wo es bei einer immer größer werdenden Anzahl zu erwarten ist, dass sie homosexuell, bisexuell oder Transgender werden.

Das Gespenst des Kommunismus interessiert sich nicht für die Rechte der Frauen. Genau darum geht es im 7. Kapitel des Buches „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ mit dem Titel: „Die Zerstörung der Familie“. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion