Maas besucht „Tropen-Trump“ Bolsonaro in Brasilien

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Heiko Maas (SPD), Außenminister der Bundesrepublik, steigt am Flughafen in Salvador da Bahia in die Regierungsmaschine.Foto: Fabian Sommer/dpa
Epoch Times30. April 2019

Bundesaußenminister Heiko Maas trifft sich mit dem rechtskonservativen brasilianischen Präsident Jair Bolsonaro an diesem Dienstag. Auch heikle Streitfragen will er klar ansprechen.

Maas ist der erste Regierungsvertreter eines EU-Landes, der seit dem Amtsantritt am 1. Januar von dem brasilianischen Präsidenten empfangen wird.

„Sicherlich werden wir auch über Themen reden wie Klimaschutz, den Regenwald, das Thema Menschenrechte, Minderheiten, Homosexuelle“, sagte er vor seinen Gesprächen mit dem Staatschef und dessen Außenminister Ernesto Araujo in Brasilia. „Das muss man in einer Partnerschaft auch miteinander austauschen können.“

Der 64-jährige Bolsonaro denkt wie US-Präsident Donald Trump über eine Neuausrichtung internationaler Verträge und Institutionen nach und richtet seine Politik vor allem an nationalen Interessen aus.

Bolsonaro für eine liberale Wirtschaftspolitik

Brasilien ist die erste Station der Reise, mit der Maas die lange vernachlässigten Beziehungen zu der Region neu beleben will. In den Medien wird Bolsonaro immer wieder als „Tropen-Trump“ betitelt, weil er einen ähnlichen Kurs wie der US-Präsident verfolgt und ihm auch im Politikstil ähnelt.

Die Partei befürwortete eine liberale Wirtschaft und lehnt Abtreibungen und die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften ab. Die Bundesregierung hat nach der Wahl Bolsonaros erklärt, die neue Regierung an ihren Taten messen zu wollen.

Maas weist darauf hin, dass einige Ankündigungen bisher nicht umgesetzt worden sind – zum Beispiel der Ausstieg aus dem Pariser Klimaschutzabkommen oder dem UN-Menschenrechtsrat.

„Deshalb interessiert uns der Weg, den dieses Land, diese Regierung einschlagen will“, sagt er. „Brasilien war in der Vergangenheit ein wichtiger Partner Deutschlands, und wir wollen, dass das in Zukunft so sein soll. Dafür müssen wir uns aber auch vergewissern über die Wertebasis, die eine solche Partnerschaft ausmacht.“ (dpa)



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