Manipuliertes Marzipan auf dem Schulhof: Erpresser verlangt Millionen von Coop

Erpressung gegen die Einzelhandelskette Coop: Wegen Marzipanherzen mit einer schädlichen Substanz und Drohungen eines Erpressers hatte die Polizei heute drei Kieler Schulen gesperrt. In einer stundenlangen Durchsuchung fanden Spürhunde und Munitionsexperten laut Ermittlern aber nichts Gefährliches.
Titelbild
Einsatzkräfte der Polizei durchsuchen in Kiel eine Grundschule.Foto: Christian Charisius/dpa
Epoch Times16. September 2016

+++ 10:20 „Marzipan-Erpresser“ verlangt laut Medien Millionen von Coop +++

Die Polizei sucht weiter nach dem „Marzipan-Erpresser“ von Kiel. Nach Berichten der „Kieler Nachrichten“ und des NDR fordert der Erpresser einen Millionenbetrag von der Kieler Handelskette Coop. Die Ermittler bemühen sich demnach, über die Mailadresse an den Erpresser heranzukommen. Der Fall hatte in der Nacht zum Dienstag begonnen: Eine Schule hatte eine Mail mit dem Hinweis bekommen, auf dem Hof seien vergiftete Marzipanherzen augelegt worden. Sie waren mit einer Substanz versetzt worden, die Beschwerden auslösen kann.

+++ 17. September 2016 +++

+++ 17:25 Die Erpressung richtet sich gegen die Handelskette Coop +++

Bei dem erpressten Unternehmen handelt es sich eigenen Angaben zufolge um die Einzelhandelskette Coop. Unbekannte drohten damit, weiterhin manipulierte Lebensmittel rund um Kieler Schulen zu verteilen, teilte Coop mit.

Das Unternehmen habe umgehend entsprechende Maßnahmen eingeleitet und stehe in engem Kontakt mit den Sicherheitsbehörden

+++ 12:00 Wegen Marzipan werden Schulen geschlossen +++

Bei dem an einer Kieler Grundschule gefundenen manipulierten Marzipan handelt es sich um einen Fall schwerer Erpressung gegen ein Unternehmen aus der Landeshauptstadt. Wie das Landeskriminalamt mitteilte, sprach ein Unbekannter am Morgen erneut Drohungen gegen Schulen in Kiel aus.

Deshalb wurden drei Schulen gesperrt und durchsucht, der Kampfmittelräumdienst und Spürhunde waren im Einsatz. Vor der ersten Schule wurde einem Sprecher zufolge ein verdächtiger Gegenstand gefunden, der nach Angaben des Kampfmittelräumdienstes aber nicht gefährlich ist.

Gegen welches Unternehmen sich die Erpressung richtet, blieb zunächst unbekannt. Einen Hersteller von Marzipanherzen gibt es in Kiel nicht. Die Polizei stellte klar, dass sich die Erpressung nicht gegen einen Süßwarenhersteller richtet. Die Ermittler rieten zur Vorsicht bei gefundenen Lebensmitteln.

Die manipulierten Marzipanherzen waren am Dienstag an einer anderen Kieler Schule entdeckt worden. Ein Unbekannter hatte auf dem Hof der Grundschule Marzipanherzen abgelegt, die mit einer Substanz versetzt wurden und deren Verzehr gesundheitliche Beschwerden auslösen könnte. Schwere Folgen oder gar Lebensgefahr schlossen Experten nach Angaben des Landeskriminalamtes aber aus. Die Schule hatte in der Nacht zum Dienstag eine E-Mail mit dem Hinweis enthalten, auf dem Hof seien vergiftete Lebensmittel ausgelegt worden.

„Es gibt Bedrohungsszenarien gegen drei Kieler Schulen“, sagte Polizei-Pressesprecher Oliver Pohl am Vormittag. „Wir nehmen das ernst.“ Genauere Angaben wollte er dazu nicht machen, da es um Täterwissen gehe. Die Schulen sollten nacheinander durchsucht werden. „Es wird mehrere Stunden dauern“, sagte Pohl.

Seit etwa 7.00 Uhr standen die gesperrten Schulen am Freitag leer. Die wenigen Schüler, die schon da waren, wurden wieder nach Hause geschickt. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion