Schleswig-Holstein: Das sind die Spitzenkandidaten

Die Landtagswahl in Schleswig-Holstein naht. Die aussichtsreichsten Kandidaten der größten Parteien stellen sich vor, damit die Wähler einen Überblick bekommen.
Daniel Günther (CDU), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein.
Daniel Günther (CDU), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein.Foto: Marcus Brandt/dpa/Archivbild
Epoch Times27. April 2022

Am Sonntag kommender Woche, also dem 8. Mai, wird in Schleswig-Holstein ein neuer Landtag gewählt. Bei der Entscheidung über die Zusammensetzung haben die Menschen die Auswahl aus 20 Parteien. Im Folgenden ist ein Überblick über die aussichtsreichsten Spitzenkandidaten aufgeführt:

Daniel Günther (CDU)

Der 48-jährige Ministerpräsident geht für die CDU ins Rennen. Er regiert seit 2017 an der Spitze einer Koalition mit Grünen und FDP und hat laut Umfragen gute Chancen, sein Amt zu verteidigen. In der Bevölkerung genießt er breite Zustimmung. Günther stammt aus Schleswig-Holstein und lebt mit seiner Familie in Eckernförde, er steht für eine liberal-pragmatische CDU. Günther verbrachte sein ganzes Berufsleben in der Landespolitik, die CDU kennt er genau. Er war bereits deren Landesgeschäftsführer und Fraktionschef im Landtag, seit 2016 ist er auch Landesvorsitzender.

Thomas Losse-Müller (SPD)

Der frühere Kieler Staatskanzleichef ist der Spitzenkandidat der SPD. Der 49-Jährige leitete von 2014 bis 2017 die Regierungszentrale für den damaligen SPD-Ministerpräsidenten Torsten Albig, obwohl er eigentlich langjähriges Mitglied bei den Grünen war. Er trat erst 2020 in die SPD ein, ein Parteiamt hat er nicht inne. Davor arbeitete er bei einem Beratungsunternehmen. Er lebt mit seiner Familie seit vielen Jahren in Schleswig-Holstein.

Monika Heinold und Aminata Touré (Grüne)

Die zwei Frauen führen die Grünen als Doppelspitze durch den Wahlkampf. Seit zehn Jahren ist die 63-jährige Heinold in wechselnden Regierungen Finanzministerin in Kiel und seit 2017 außerdem stellvertretende Regierungschefin. Die 29-jährige Touré ist Landtagsabgeordnete und seit 2019 Vizepräsidentin des Parlaments. Sie ist die erste Afrodeutsche, die in einem Landtag ein solches Amt bekleidet. Das machte sie auch bundesweit bekannt. Formal ist die erfahrene Heinold Spitzenkandidatin, sie steht auf Platz eins der Landesliste und übernimmt auch die führende Rolle.

Bernd Buchholz (FDP)

Der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister geht für die FDP ins Rennen. Der 60-Jährige führt das Ressort seit 2017, seit 2013 amtiert er als Vizelandeschef der Liberalen. In den 90er Jahren saß er zeitweise für die FDP bereits im Landtag. Buchholz ist promovierter Jurist und machte in der Medienbranche eine steile Karriere. Er war Vorstandsvorsitzender des Hamburger Verlags Gruner + Jahr. Anschließend rückte er von 2009 bis 2012 in den Vorstand des Bertelsmann-Konzerns auf, zu dem Gruner + Jahr gehört. Schließlich war er in Hamburg als Strafverteidiger tätig.

Lars Harms (SSW)

Der 57-jährige Vater von sechs Kindern geht für den Südschleswigschen Wählerverband (SSW) ins Rennen, der als Partei der dänischen und friesischen Minderheit eine etablierte Kraft in der schleswig-holsteinischen Landespolitik ist. Harms sitzt seit 2000 für den SSW im Landtag und leitet seit 2012 dessen Fraktion. Der Betriebswirt leitete zuvor die Touristeninformation in Heide.

Jörg Nobis (AfD)

Der 46-Jährige ist auch im diesjährigen Wahlkampf das führende Gesicht der schleswig-holsteinische AfD. Er war bereits bei der vorherigen Wahl von 2017 deren Spitzenkandidat und sitzt seitdem als Abgeordneter im Landtag. Zunächst war er Fraktionschef, nach dem spaltungsbedingten Verlust des Fraktionsstatus führt er die parlamentarische Gruppe der verbliebenen drei AfD-Vertreter. Nobis fuhr früher als Schiffsoffizier zur See, später arbeitete er dann als nautisch-technischer Sachverständiger. (afp/mf)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion