Union blockiert Flüchtlingsintegration – Nahles: „Zu viele Menschen im Land, die nichts tun dürfen“

"Alle reden über Sicherheit, Grenzen und Ordnung – das ist auch wichtig, es schafft Akzeptanz und Kontrolle. Aber es darf den Blick nicht verstellen: Es sind bereits über eine Millionen Menschen hier, von denen viele länger bleiben werden –da muss es auch um die Frage der Integration gehen."
Titelbild
FlüchtlingeFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times17. Februar 2016

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) wirft CDU und CSU vor, die Integration von Flüchtlingen im Land zu blockieren. "Unser Koalitionspartner, vor allem die Innenpolitiker und die Kollegen aus der CSU, sehen in Verbesserungen für Flüchtlinge am Arbeitsmarkt mehrheitlich sogenannte Pull-Faktoren, die angeblich weitere Menschen nach Deutschland locken", so Nahles in der Wochenzeitung "Die Zeit". Dabei sei es offensichtlich, "dass es ein Segen wäre, wenn Flüchtlinge schneller eine Arbeit annehmen dürften und dass wir mehr dafür tun müssen, damit das auch möglich ist".

Die Arbeitsministerin weiter: "Alle reden über Sicherheit, Grenzen und Ordnung – das ist auch wichtig, es schafft Akzeptanz und Kontrolle. Aber es darf den Blick nicht verstellen: Es sind bereits über eine Millionen Menschen hier, von denen viele länger bleiben werden –da muss es auch um die Frage der Integration gehen."

Viele Unternehmen seien inzwischen "eher frustriert", weil sie Angebote machten, die am Ende nicht funktionierten. "Wir haben zu viele Menschen im Land, die zu lange nichts tun dürfen. Ich will dafür sorgen, dass sie so schnell wie möglich auf eigenen Beinen stehen können", so Nahles. Die Regierung müsse sich entscheiden: "Wollen wir Integration in Handlangerjobs – von denen wir schon jetzt nicht genug haben, um die heimischen Geringqualifizierten zu beschäftigen – oder wollen wir Integration von Fachkräften, die wir dringend brauchen."

Es gelte, jungen Flüchtlingen die Vorteile einer beruflichen Ausbildung nahezubringen: "Uns fehlen keine Hilfsarbeiter und auch keine Minijobber, sondern Fachkräfte. Wenn wir es jetzt richtig anpacken, ist das eine große Chance. Auch deswegen wäre die Senkung des Mindestlohns das völlig falsche Signal."

(dts Nachrichtenagentur)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion