Neue Verkaufsrunde für Regionalflughafen Hahn beginnt mit drei Bietern

Ohne die wegen eines gescheiterten Deals zum Regionalflughafen Hahn in die Kritik geratene Beratungsfirma KPMG will die rheinland-pfälzische Landesregierung den Verkaufsprozess vorantreiben. Es soll mit drei Bietern konkret verhandelt werden.
Titelbild
Menschenleer: Terminal des Flughafens Hahn.Foto: Thomas Frey/Archiv/dpa
Epoch Times21. November 2016

Ohne die wegen eines gescheiterten Investorendeals zum Regionalflughafen Hahn in die Kritik geratene Beratungsfirma KPMG will die rheinland-pfälzische Landesregierung in Mainz den weiteren Verkaufsprozess vorantreiben. Es könnten mit drei Bietern konkrete Verhandlungen beginnen, teilte Landesinnenminister Roger Lewentz (SPD) am Montag in Mainz mit. Die Verhandlungen würden vom Beratungsunternehmen Warth & Klein geführt.

Insgesamt hätten drei Bieter konkrete Angebote für den Flughafen abgegeben, von denen nach einer Auswertung durch Warth & Klein drei übrig geblieben seien, erklärte der Minister. Einzelheiten zu Bietern nannte er nicht. Lewentz betonte zugleich, dass das Verfahren weiter offen sei. Neue Angebote könnten noch berücksichtigt werden.

Das Land und die bisher für die Begleitung des Verkaufsprozesses verantwortliche KPMG hatten sich zuvor nach Angaben von Lewentz „einvernehmlich“ darauf verständigt, ihre Zusammenarbeit in Sachen Hahn zu beenden. Grund dafür sei, dass zwischen beiden Seiten „unterschiedliche Auffassungen“ darüber herrschten, wie die Leistungen der Firma im Rahmen des gescheiterten Verkaufs an einen chinesischen Investor zu beurteilen seien.

Das Geschäft mit dem Unternehmen Shanghai Yiqian Trading Co. Ltd. war nach Ausbleiben einer vereinbarten Zahlung geplatzt. Die Mainzer Landesregierung will ihren Anteil von 82,5 Prozent an dem Regionalflughafen im Hunsrück veräußern, der Airport befindet sich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Die Affäre um den geplatzten Deal sorgt in der rheinland-pfälzischen Innenpolitik seit Monaten für erheblichen Wirbel.

Die oppositionelle CDU kritisierte die Regierung um Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) auch am Montag scharf. Sie habe KPMG endgültig zu ihrem „Sündenbock“ gemacht, erklärte der Vizechef der CDU-Fraktion im Mainzer Landtag, Alexander Licht. Dabei sei bekannt, dass KPMG die Regierung „wiederholt und deutlich vor dem unseriösen Bieter“ gewarnt habe. Das habe diese „ignoriert“, um den Hahn-Verkauf schnell abzuschließen.

Laut Lewentz wird KPMG den Verkaufsprozess „bei Bedarf bei einzelnen Fragestellungen“ weiterhin unterstützen. Im Zuge der Trennung hätten sich beide Seiten außerdem auf eine „abschließende Honorarregelung“ geeinigt. CDU-Vertreter Licht forderte in diesem Zusammenhang Transparenz. Die Regierung müsse Honorare und etwaige Sonderzahlungen veröffentlichen, die KPMG wegen der Trennung erhalten habe oder noch erhalten werde.

Hahn ist ein ehemaliger US-Militärflughafen, der nach dem Ende des Kalten Kriegs von der Mainzer Regierung zu einem Fracht- und Passagierairport umgebaut wurde. Das Land hält 82,5 Prozent an der Betreibergesellschaft, 17,5 Prozent gehören dem Land Hessen. Nach Mainzer Angaben arbeiten etwa 2000 Menschen direkt an dem Standort. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion