Panzerwrack aus Kiew steht jetzt vor russischer Botschaft in Berlin

Zerstörungen eines Krieges wie in der Ukraine sehen die meisten Menschen fern der betroffenen Länder nur in den Medien. Das wollten zwei Berliner aus der Kulturszene ändern.
Titelbild
Ein in der Ukraine zerstörter russischer T-72-Panzer ist am 24. Februar 2023, am ersten Jahrestag der Invasion der Ukraine, vor der russischen Botschaft in Berlin abgestellt.Foto: Odd ANDERSEN/AFP via Getty Images
Epoch Times24. Februar 2023

Zum Jahrestag des Kriegsbeginns in der Ukraine ist ein zerstörter russischer Panzer vor der Botschaft Russlands in Berlin aufgestellt worden. Das Panzerwrack vom Typ T-72 kam am frühen Freitagmorgen in der Hauptstadt an. Es soll für einige Tage vor der Botschaft am Boulevard Unter den Linden als Mahnmal gegen den Krieg dienen.

Der Panzer steht heute auf dem Anhänger, mit dem er aus der Ukraine nach Deutschland transportiert wurde. Ausgerichtet war das Wrack quer auf dem Mittelstreifen der großen Straße, die Kanone zeigte auf die Botschaft.

Die Initiatoren der Aktion sagten, der Panzer sei am 31. März beim Angriff der russischen Armee auf Kiew auf eine Mine gefahren und durch die Explosion zerstört worden. Vermutlich seien Soldaten darin gestorben. Sie hätten zu einem Panzerverband gehört, der weit im Osten Russlands stationiert gewesen sei. Das Militärhistorische Museum des ukrainischen Verteidigungsministeriums habe den Panzer ausgeliehen und auch den Transport unterstützt.

Giebel: „Hier in der Botschaft sitzen die Kriegsverbrecher“

Der Autor und Verleger Wieland Giebel, der die Aktion mitinitiierte, nannte den Panzer ein „Symbol des Untergangs“. Er rief: „Das Regime wird untergehen, so wie das Dritte Reich untergegangen ist. (…) Hier in der Botschaft sitzen die Kriegsverbrecher. Deshalb stellen wir den Russen ihren Schrottpanzer vor die Tür.“ Der zweite Initiator, der Künstler Enno Henze, sagte: „Hier ist die Vergänglichkeit von Mensch und Maschine traurigerweise gut zu sehen.“

Der Plan, den zerstörten Panzer in Berlin als Mahnmal aufzustellen, hat eine lange Vorgeschichte. Nachdem der Berliner Bezirk Mitte eine Genehmigung zunächst abgelehnt hatte, setzten die Initiatoren vom Museum Berlin Story Bunker ihr Projekt per Gericht durch. Eigentlich sollte der Panzer länger dort stehen, aber das scheiterte letztlich an Vorgaben des Bezirks. Ab der nächsten Woche soll der Panzer laut den Initiatoren zunächst noch in den Niederlanden ausgestellt werden. (dpa)



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