Pistorius in Neu-Delhi: Strategische Verbindung mit Indien ausbauen

Der Verteidigungsminister plant den Verkauf deutscher U-Boote an Indien – und das, obwohl das Land nicht eindeutig gegen Russlands Krieg Stellung bezogen hat. Die Partnerschaft hält er dennoch für sinnvoll.
Für Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ist Indien einer der wichtigsten Partner.
Für Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ist Indien einer der wichtigsten Partner.Foto: Britta Pedersen/dpa
Epoch Times6. Juni 2023

Verteidigungsminister Boris Pistorius strebt eine verstärkte militärische Zusammenarbeit mit Indien an. „Es geht darum, diese strategische Partnerschaft zu vertiefen“, sagte der SPD-Politiker heute aus Neu-Delhi dem ARD-„Morgenmagazin“.

Er traf sich danach mit Vertretern der deutschen Rüstungsindustrie, die ihr Engagement mit Indien ausbauen will. Pistorius machte deutlich, er habe „Verträge natürlich nicht im Gepäck“, sondern sei im Land, um das zu begleiten und zu unterstützen. Er wollte heute Regierungsvertreter treffen.

Der Verteidigungsminister verwies auf die lange und seit den 80er-Jahren bestehende Zusammenarbeit zwischen Indien und Deutschland. „Es geht darum, dass wir uns als strategische Partner verstehen, immer verstanden haben und noch mehr werden verstehen müssen“, sagte er.

Import von Militär-Hardware aus Deutschland

Aktuell geht es um ein milliardenschweres Geschäft mit dem Verkauf deutscher U-Boote an Indien. Indien sei „einer der wichtigsten Partner überhaupt in der Region“, sagte Pistorius.

Er machte deutlich, dass dies unabhängig davon gilt, dass sich Indien politisch nicht eindeutig gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine positioniert hat. Deutschland sei gut beraten, nicht von jedem Bekenntnisse zu erwarten, sagte Pistorius.

Indien mit seinen rund 1,4 Milliarden Einwohnern hat eine der weltweit größten Armeen. Die Atommacht ist zudem einer der weltgrößten Importeure von Militär-Hardware. Denn das Land will seine Streitkräfte modernisieren. Bei der Militär-Hardware ist Neu-Delhi auch wegen einer historisch engen Beziehung zu Moskau sehr von Russland abhängig.

Zuletzt hat das Land aber versucht, zunehmend im Inland zu produzieren – allein und in Zusammenarbeit mit anderen Ländern. Für Indien ist das Militär wichtig, unter anderem wegen sehr angespannten Beziehungen mit den Nachbarländern China und Pakistan, mit denen Indien schon Kriege geführt hat. Auch diese Länder haben Nuklearkapazitäten. (dpa/red)



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