Schon über 100 Waldbrände in Brandenburg – 1/3 von Brandstiftern verursacht

Die brandenburgischen Wälder halten den Rekord, was die Waldbrände angeht. Nicht selten ist Fahrlässigkeit der Grund für einen Brand. Doch immer öfter werden die Wälder vorsätzlich angezündet.
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Symbolfoto.Foto: MICHAEL KAPPELER/AFP/Getty Images
Von 16. Juni 2017

Die Wälder in Brandenburg brennen zurzeit häufig. Wegen des trockenen und warmen Wetters wurden schon mehr als 100 Waldbrände registriert.

In den Lausitzer Wäldern, die sich über Ostbrandenburg, Sachsen und den Westen Polens erstrecken, herrscht zurzeit die zweithöchste Waldbrandstufe 4. Auch in anderen Landkreisen wurde diese Warnstufe ausgerufen – keine Seltenheit in dem bisher trockenen Frühjahr und Sommer.

„Das schöne Wetter der vergangenen Wochen hat vielerorts dazu geführt, dass die Feuerwehren zu Waldbrandeinsätzen ausrücken mussten. So wurden in den Brandenburger Wäldern von März bis Juni bereits 101 Brände registriert“, meinte Jens-Uwe Schade, Sprecher des Landesumweltministeriums in Potsdam, laut der „Lausitzer Rundschau“.

250 Hektar in Flammen – Regen hilft bei Löscharbeiten

Der bisher größte Brand wütete Ende Mai in der Lieberoser Heide nördlich von Cottbus: 250 Hektar (2,5 Quadratkilometer) ginge in Flammen auf. Es gibt viele Gründe, warum sich das Feuer so schnell ausbreiten konnte: Das trockene Wetter, der Wind und die Tatsache, dass die Feuerwehrleute den ehemaligen Truppenübungsplatz wegen vermuteter Munition nicht betreten durften.

Die Löscharbeiten hätten Tage gedauert, wenn die Natur nicht zur Hilfe gekommen wäre. Ein Unwetter zog auf und massiver Starkregen löschte die Flammen, berichtete „TAG 24“.

Vermehrt Brandstiftung

Neben dem trockenen Wetter geben auch andere Brandursachen einen Grund zur Sorge: „Während normalerweise zwei Drittel aller Brände auf Fahrlässigkeit von Menschen zurückzuführen sind, muss der Landesbetrieb Forst Brandenburg in diesem Jahr registrieren, dass vermehrt vorsätzliche Brandstiftung als Ursache in Frage kommt“, so Schade, der Sprecher des Landesumweltministeriums.

Bei mehr als 30 Prozent aller Waldbrände werde wegen Brandstiftung ermittelt, berichtete die „Lausitzer Rundschau“.

Bereitschaftsdienst und automatisierte Früherkennung halten Brände klein

Trotz der Regenschauer bleibe die Situation in den Wäldern angespannt, meinte Schade. Das Wetter werde in den nächsten Tagen weiter trocken bleiben, deswegen bleiben die Förster in Alarmbereitschaft.

Wie die „Lausitzer Rundschau“ schreibt, sei ab der Gefahrenstufe 3 nicht nur der Bereitschaftsdienst, sondern auch die automatisierte Früherkennung aktiviert. D. h., wenn irgendwo in den Wäldern eine Rauchwolke aufsteige, würde es vom System erfasst und an eine der sechs Waldbrandzentralen weitergeleitet.

„Die dort tätigen Forstleute sind geschult und erkennen schnell, ob es sich um einen Waldbrand, das illegale Verbrennen von Grünabfällen oder doch nur um eine riesige Staubwolke von Erntearbeiten auf dem Feld handelt“, so Schade laut der „Lausitzer Rundschau“.

Sollte es sich um einen Waldbrand handeln, wird die Leitstelle der Feuerwehr alarmiert. Durch diese schnelle Erfassung könne verhindert werden, dass sich die Brände auf weite Gebiete ausbreiten.

Abgesehen vom Brand in der Lieberoser Heide konnte die von Bränden betroffene Fläche auf durchschnittlich 0,3 Hektar begrenzt werden, schreibt die „Lausitzer Rundschau“.



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