Schulsystem: Es werden sehr gute Noten gegeben, aber nicht unbedingt besondere Leistungen verlangt

Die Bundesländer hätten heute viel Interesse daran, dass der Notendurchschnitt ihrer Schüler besonders gut sei. "Ob die Leistung besonders gut ist, spielt eine geringere Rolle." Das sagte Schleswig-Holsteins Regierungschef Daniel Günther (CDU).
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SchuleFoto: iStock
Epoch Times2. Juni 2018

Die Ministerpräsidenten von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg Vorpommern haben an ihre Kollegen der übrigen Länder appelliert, das deutsche Bildungssystem rasch und deutlich zu vereinheitlichen.

„Es ist nicht überzeugend, dass der Wechsel von einem Bundesland ins andere zu Familiendramen führen kann“, sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Da müssen wir als Ministerpräsidenten unsere Kultusminister und -senatoren ermutigen, schneller dafür zu sorgen, dass es bei aller Vielfalt vergleichbare Standards und geschmeidigere Übergänge gibt.“

Der Wettbewerb der Schulsysteme sei für Inflation guter Noten verantwortlich

Schleswig-Holsteins Regierungschef Daniel Günther (CDU) macht den Wettbewerb der Schulsysteme maßgeblich für eine Inflation guter Noten verantwortlich. Er erklärte:

Im Moment ist unser Bildungsföderalismus so ausgestaltet, dass es sich lohnt, möglichst gute Noten zu geben und nicht möglichst gute Leistungen zu erbringen.“

Wenn man die Studienplatzvergabe an gute Noten knüpfe, habe jedes Land ein Interesse daran, dass der Notendurchschnitt seiner Schüler besonders gut sei. „Ob die Leistung besonders gut ist, spielt eine geringere Rolle.“

Günther plädierte für einheitliche Standards. Einheitliche Strukturen seien hingegen schwieriger umzusetzen.

Länder, deren Schüler und Bildungssysteme vergleichsweise gut abschneiden, werden niemals ihre Hand dafür heben, wenn man sich auf ein System verständigt, das aus deren Sicht schlechter ist. Besser wäre also der Weg, gemeinsame Standards für etwa Abschlussprüfungen festzulegen. Auf diesen Weg sollte man sich machen.“

Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschefin Manuela Schwesig (SPD) rief den Bundesrat auf, der weitgehenden Abschaffung des Kooperationsverbotes zuzustimmen. „Jetzt müssen wir endlich handeln. Ich meine, dass die Lockerung des Kooperationsverbots dringend kommend muss“, sagte die stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende und frühere Bundesfamilienministerin. (dts)



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