Träger von Integrationskursen werden kaum überprüft

Die Träger von Integrationskursen für Flüchtlinge werden nach Medienberichten kaum überprüft. Die Kontrolle sei "äußerst dürftig", hat Bundesinnenminister Seehofer offenbar gesagt.
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Flüchtlinge und Migranten besuchen einen Deutschkurs in Berlin (Symbolbild).Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times2. Juni 2018

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will die Träger von Integrationskursen besser prüfen.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) habe nur „äußerst dürftige“ Kontrollen durchgeführt, soll sich Seehofer in einer internen Sondersitzung des Innenausschusses des Bundestages beklagt haben, schreiben die „Welt am Sonntag“ und die „Nürnberger Nachrichten“.

Im Durchschnitt würden nicht einmal zehn Prozent der Integrationsträger geprüft.

Es gebe Bundesländer, in denen der Prozentsatz bei lediglich einem Prozent liege. Das BAMF ließ eine Anfrage zu Hintergründen und Details der Aussagen des Ministers zunächst unbeantwortet. Das Innenministerium erklärte, dass Seehofer bei seinem Besuch beim BAMF in Gesprächen Anfang April „auch ausführlich“ zu den Integrationskursen Stellung genommen habe.

Sein Fokus habe dabei „deutlich auf unzureichenden Kontrollen der Kurse durch das BAMF“ gelegen. Er habe auch erklärt, dass hierfür zusätzliches Personal erforderlich sei und dass hieran gearbeitet werde. Ende 2017 waren insgesamt etwa 1750 Träger zur Durchführung von Integrationskursen vom Nürnberger Bundesamt zugelassen.

Dazu gehören die Arbeiterwohlfahrt, Volkshochschulen – aber auch diverse kleine Anbieter. Im vergangenen Dezember hatte das BAMF noch seine Kontrollen verteidigt: „Das Bundesamt setzt hohe Anforderungen an die Qualität seiner Träger und prüft diese – auch in Form unangekündigter Vor-Ort-Kontrollen – laufend“, hieß es damals auf Anfrage. Im Jahr 2017 sei die Zulassung lediglich in sieben Fällen widerrufen oder abgelehnt worden. (dts)



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