Steinmeier fürchtet sich vor „Brexit“ – Annäherung an Russland nötig

Außenminister Steinmeier warnt vor den Folgen eines EU-Austritts Großbritanniens für Europa. Er plädiert zudem dafür, die Bedingungen für die Wiederaufnahme Russlands in den Kreis der G8-Nationen der führenden Industriestaaten zu schaffen.
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Fahne von GroßbritannienFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times21. April 2016

"Wir hätten dann ganz schnell und mit voller Wucht eine neue euroskeptische Debatte, die Rechtspopulisten weiter Auftrieb geben kann", sagte Steinmeier dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe). Nach Meinung des SPD-Politikers würden "die Folgen eines Brexits von manchen unterschätzt".

Denn es wäre laut Steinmeier "eine Illusion, dass es am Tag danach unter den 28 minus 1 einfach so weitergeht, als wäre nichts geschehen". Er hoffe sehr, dass die Mehrheit der Briten für den Verbleib ihres Landes in der Europäischen Union stimmten.

Annäherung an Russland notwendig

Der Bundesaußenminister wirbt eindringlich für eine Normalisierung des Verhältnisses zu Russland. Als strategisches Projekt dabei sieht er ein gemeinsames Vorgehen des Westens mit Moskau in Libyen. "Ich kann mir vorstellen, dass wir einen ernsthaften Versuch machen, mit Russland in Libyen zu kooperieren", sagte Steinmeier im Interview mit dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe).

Seit dem Sturz des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi 2011 durch Nato-Staaten herrscht in Moskau massive Verstimmung über den Westen. Zudem hat Russlands Gaskonzern Gazprom wirtschaftliche Interessen in dem Land.

Aus Sicht Steinmeiers gibt es deshalb "ein gemeinsames Interesse, dass sich die Lage in Libyen stabilisiert und der Islamische Staat (IS) nicht noch weiter Fuß fasst".

Steinmeier plädiert zudem dafür, die Bedingungen für die Wiederaufnahme Russlands in den Kreis der G8-Nationen der führenden Industriestaaten zu schaffen. "Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass man gerade in schwierigen Situationen keine Abschottungspolitik betreiben darf", sagte Steinmeier. Allerdings müsse Moskau dafür noch deutlich mehr tun bei der Umsetzung des Minsker Abkommens zur Befriedung der Ostukraine. (dts)



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