Über 8500 Flüchtlingskinder vermisst: Kinderhilfswerk dringt auf Aufklärung

Nach Angaben des Bundeskriminalamtes sind derzeit 781 Kinder (bis 13 Jahre) und 7.756 Jugendliche (von 14 bis 17 Jahren) im Informationssystem der Polizei (INPOL) als vermisst eingetragen.
Titelbild
Flüchtlinge auf der BalkanrouteFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times20. Juni 2016

Das Deutsche Kinderhilfswerk hat anlässlich des Weltflüchtlingstages an diesem Montag die Aufklärung der Schicksale von mehr als 8.500 vermissten unbegleiteten Flüchtlingskindern in Deutschland angemahnt. "Diesen Kindern drohen Ausbeutung, Sexarbeit, Sklaverei oder sogar Organhandel", sagte der Präsident der Organisation, Thomas Krüger, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag). Er forderte ein zentrales europäisches Erfassungssystem zum Schutz von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen.

Dieses könnte bei der europäischen Polizeibehörde Europol in Den Haag angesiedelt sein und eng mit der EU-Beauftragten für Kinderrechte zusammenarbeiten. Krüger drängte ferner auf eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Bundesbehörden, Jugendhilfeträgern vor Ort sowie der Polizei auch in Deutschland.

Bei der Suche nach diesen vermissten Kindern müssten vorhandene Suchdienste, zum Beispiel des Deutschen Roten Kreuzes, besser eingebunden werden. "Jedem vermissten Kind, egal ob es aus Deutschland oder einem anderen Land kommt, müssen wir größtmögliche Aufmerksamkeit widmen", erklärte der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks.

Nach Angaben des Bundeskriminalamtes sind derzeit 781 Kinder (bis 13 Jahre) und 7.756 Jugendliche (von 14 bis 17 Jahren) im Informationssystem der Polizei (INPOL) als vermisst eingetragen. "Diese erschreckend hohe Zahl weckt schlimmste Befürchtungen", sagte Krüger. Auch wenn aufgrund von Mehrfachregistrierungen, der Weiterreise zu Verwandten oder Fehlern in der Datenerfassung diese Zahl niedriger sein könne, seien die Behörden nicht aus der Pflicht zu Nachforschungen entlassen.

(dts Nachrichtenagentur)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion