Vonovia scheitert wohl erneut mit Übernahme von Deutsche Wohnen

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Die Firmenzentrale des Wohnungsunternehmens «Vonovia».Foto: Marcel Kusch/dpa/dpa
Epoch Times23. Juli 2021

Der größte deutsche Wohnungskonzern Vonovia ist wohl erneut mit der Übernahme des Wettbewerbers Deutsche Wohnen gescheitert. Die Mindestannahmeschwelle beim Übernahmeangebot von 50 Prozent sei „voraussichtlich nicht erreicht“, teilte Vonovia am Freitag mit. Die beiden Immobilienunternehmen hatten sich Ende Mai nach zwei zuvor gescheiterten Übernahmeversuchen auf einen Zusammenschluss geeinigt.

Die Annahmequote betrug am Freitagnachmittag 47,62 Prozent, teilte Vonovia mit. „Bis zum Ende der Nachbuchungsfrist heute um 18.00 Uhr wird es voraussichtlich nicht zu wesentlichen Nachbuchungen kommen“, führte der Konzern aus. Damit sei eine wesentliche Vollzugsbedingung des Angebots voraussichtlich nicht erfüllt worden.

Ein großer Teil der Aktionäre der Deutsche Wohnen seien aktuell Hedgefonds und darüber hinaus Indexfonds, „die erst handeln dürfen, wenn die Mindestannahmequote erreicht ist und alle Vollzugsbedingungen erfüllt sind“, erläuterte Vonovia. Das endgültige Ergebnis will der Konzern voraussichtlich am Montag veröffentlichen.

Vonovia-Chef Rolf Buch äußerte sich enttäuscht. „Wir haben für unseren Vorschlag, die Deutsche Wohnen mit Vonovia zusammenzulegen, breite Unterstützung erfahren. Ein Zusammenschluss beider Unternehmen macht sowohl wirtschaftlich wie gesellschaftspolitisch viel Sinn, um die großen Herausforderungen am Wohnungsmarkt kraftvoller angehen zu können“, erklärte er. Leider hätten die jetzigen Aktionäre der Deutsche Wohnen ihre Anteile nicht ausreichend eingeliefert.

Das Portfolio von Vonovia umfasste nach Angaben des Kartellamtes Ende März in Deutschland insgesamt rund 354.000 eigene Wohneinheiten. Die Deutsche Wohnen besitzt rund 155.000 Mietwohnungen, etwa 70 Prozent davon in Berlin.

Im Zuge des öffentlichen Übernahmeangebots hatten die beiden Konzerne dem Land Berlin angeboten, Mieterhöhungen bis 2026 zu begrenzen, neue Wohnungen zu bauen sowie Wohnungen aus ihrem Bestand an das Land zu verkaufen.

Vonovia werde die Gespräche darüber auch ohne den Zusammenschluss mit der Deutsche Wohnen fortführen – „soweit das für uns allein möglich ist“, erklärte Buch. Die Mieter könnten sich auf die angekündigte Begrenzung der Mietpreissteigerung bis 2026 „verlassen“, versicherte der Konzernchef. (afp)



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