Wehrbeauftragter fordert Einsatz von Imamen in der Bundeswehr

In der Debatte um Muslime in der Bundeswehr fordert der Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels (SPD) den Einsatz von muslimischen Seelsorgern. "Imame für die rund 1500 muslimischen Soldaten wären wünschenswert", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
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Bundeswehrsoldat.Foto: Alexander Koerner/Getty Images
Epoch Times17. März 2018

In der Debatte um Muslime in der Bundeswehr fordert der Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels (SPD) den Einsatz von muslimischen Seelsorgern.

„Imame für die rund 1500 muslimischen Soldaten wären wünschenswert“, sagte Bartels der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstagsausgabe) und plädierte für einen ehrenamtlichen Einsatz der muslimischen Seelsorger.

„Hauptamtliche muslimische Militärgeistliche kann ich mir nur schwer vorstellen, weil die Zahl der Muslime klein ist, sie über viele Standorte verteilt sind und es sehr unterschiedliche konkurrierende Glaubensrichtungen gibt“, sagte Bartels.

„Am Ende könnte ein ehrenamtliches Modell herauskommen mit einer Ansprechstelle, die eine Liste mit Imamen führt, die in Frage kommen und die bei der Bundeswehr an einer Weiterbildung teilgenommen haben.“

Der SPD-Politiker kritisierte, es sei „unbefriedigend, dass das Verteidigungsministerium auch nach sechs Jahren Prüfung noch zu keinem Ergebnis“ hinsichtlich des Einsatzes von Imamen in der Bundeswehr gekommen sei.

Muslimverbände setzen sich seit Jahren für muslimische Seelsorger in der Truppe ein. Die Bundeswehr hat traditionell katholische und evangelische Militärbischöfe und -pfarrer, die den Soldaten unter anderem im Einsatz geistlichen Beistand leisten.

Die Rolle des Islam in Deutschland ist durch Äußerungen des neuen Bundesinnenministers Horst Seehofer (CSU) wieder in den Fokus geraten. In einem Interview mit der „Bild“-Zeitung (Freitagsausgabe) hatte er gesagt, der Islam gehöre nicht zu Deutschland.

Dafür erntete er Zustimmung aus seiner eigenen Partei und aus der AfD, aber Kritik von SPD, Grünen und Linken. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) widersprach Seehofers Einschätzung. (afp)



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