Weißer Ring verlangt Schmerzensgeld für Terroropfer in Deutschland

Der Weiße Ring fordert einen Entschädigungsfonds, um Terroropfern in Deutschland ein Schmerzensgeld zu sichern. Jeder Betroffene soll mindestens einen fünfstelligen Betrag erhalten, so die Vorsitzende der Opferorganisation, Roswitha Müller-Piepenkötter.
Titelbild
Kerzen am Breitscheidplatz am 19. Januar 2017.Foto: JOHN MACDOUGALL/AFP/Getty Images
Epoch Times28. August 2017

Angesichts der jüngsten Terroranschläge befürwortet die Bundesvorsitzende der Opferorganisation Weißer Ring, Roswitha Müller-Piepenkötter, einen Entschädigungsfonds, um Terroropfern in Deutschland ein Schmerzensgeld zu sichern.

„Wir müssen darüber nachdenken, wie Opfer von Terroranschlägen angemessen zu entschädigen sind. Der Staat sollte einen Fonds für Schmerzensgeld gründen“, sagte Müller-Piepenkötter der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Montagsausgabe).

Dabei sei mindestens an einen fünfstelligen Betrag pro Opfer zu denken. „Ein Schmerzensgeld muss den Betroffenen eine gewisse Genugtuung bieten. Dann gibt es ihnen einen Freiraum, über den sie nach eigenem Gutdünken verfügen können“, sagte Müller-Piepenkötter.

Nach ihrer Ansicht ist die bestehende Härtefallentschädigung beim Bundesjustizministerium für Opfer von terroristischer Gewalt nicht ausreichend. Auch aus psychischen Gründen sei Schadenersatz wichtig: „Terroropfer brauchen einen unbedingten Anspruch gegenüber dem Staat, der sie vor dem Anschlag nicht schützen konnte“, sagte die Verbandsvorsitzende.

Opfer dürften nicht allein auf Spenden angewiesen sein. Das Geld könne etwa genutzt werden, damit Angehörige von Terroropfern zum Tatort reisen könnten, damit Opfer langfristige Therapien gegen Traumata zahlen könnten, aber auch für Ersatzkleidung oder Umbauten am eigenen Haus, wenn Opfer Behinderungen davon trügen. Zwar sieht das Opferentschädigungsgesetz Entschädigungen nach Terroranschlägen vor.

Es gibt aber kein Schmerzensgeld und das Verfahren ist langwierig und kompliziert. Nach Angaben des Bundesjustizministeriums sind in den ersten sechs Monaten nach dem Berliner Anschlag Soforthilfen aus dem Härtefonds in Höhe von etwas mehr als einer Million Euro an die Betroffenen und Hinterbliebenen gezahlt worden. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion