Wetterdienst warnt vor Dauerregen – Sorge in Hochwassergebieten

Der Wetterdienst warnt vor ergiebigem Dauerregen in den Staulagen der Mittelgebirge Deutschlands. Vor allem betroffen sind Teile von Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Bayern und des Saarlands.
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In Verden an der Aller, 31. Dezember 2023.Foto: Hornung/AFP via Getty Images
Epoch Times2. Januar 2024

In den Hochwassergebieten in mehreren Bundesländern zeichnet sich vorerst keine Entspannung ab. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte in der Nacht zum Dienstag vor Dauerregen in Teilen Deutschlands, der bis Donnerstagnacht anhalten soll. Das könnte die Lage in den betroffenen Regionen verschärfen. Den Einsatzkräften bereiten vor allem aufgeweichte Deiche Sorgen.

Acht Bundesländer betroffen

Betroffen seien Teile der Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Bayern und des Saarlands, teilte der DWD mit. Als Folgen könne es zu weiterem Hochwasser in Bächen und Flüssen und zu Überschwemmungen von Straßen sowie Erdrutschen kommen.

Die Warnungen gelten zunächst bis Donnerstag um Mitternacht, wobei eine Verlängerung oder eine Ausdehnung auf weitere Gebiete möglich ist.

Olaf Scholz und Nancy Faeser unterwegs

Seit Tagen sind Einsatzkräfte in mehreren Regionen im Dauereinsatz. Betroffen sind vor allem Niedersachsen, Teile Nordrhein-Westfalens und der Süden Sachsen-Anhalts. Am Silvestertag hatte Bundeskanzler Olaf Scholz ein Hochwassergebiet in Niedersachsen besucht, einen Tag später Bundesinnenministerin Nancy Faeser (beide SPD). Sie sagte weitere Unterstützung zu.

Sorgen würden ihr die Wetterprognosen mit weiterem Regen machen, sagte Faeser. „Das erschwert die Lage. Was wir tun können, werden wir tun“, sagte die Ministerin.

Indes dringt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) auf eine bessere Vorbereitung auf solche Krisen. „Wir brauchen mehr und bessere Ausstattung für Katastrophenfälle in Deutschland“, sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt der „Rheinischen Post“.

„Die Defizite sind eklatant, insbesondere bei der materiellen Ausstattung.“ Nach der Hochwasser-Katastrophe im Ahrtal im Sommer 2021 sei das Bewusstsein der politisch Verantwortlichen für den Bevölkerungsschutz gestiegen. „Davon ist jetzt nicht mehr viel übrig.“

Politischer Konsens sei es gewesen, „zehn mobile Betreuungsmodule für den Einsatz bei zerstörter Infrastruktur zu beschaffen. Bisher gibt es nur eins“, beklagte Hasselfeldt.

Mit einem Modul, das zum Beispiel aus Zelten besteht, können ihren Angaben zufolge jeweils bis zu 5.000 Menschen aufgenommen, betreut und umfassend versorgt werden. „Wir reden die Krisen nicht herbei. Aber es ist absehbar, dass wir immer öfter von Katastrophen betroffen sein werden. Womöglich auch gleichzeitig.“

Deiche sind durchnässt

Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) sprach am Montag von einer sehr angespannten Lage an den Deichen. „Die Deiche sind sehr durchnässt und wir haben große Sorgen, dass wir in den nächsten Tagen weiteren Regen bekommen und sich die Situation damit noch mal verschärft“, sagte sie. Es gebe derzeit weiterhin sechs Landkreise mit einer außergewöhnlichen Lage.

Das Technische Hilfswerk (THW) hatte nach eigenen Angaben über den Jahreswechsel bundesweit etwa 1000 ehrenamtliche Helfer im Einsatz – vor allem in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen. Inzwischen seien Kräfte aus rund einem Drittel aller THW-Ortsverbände im Einsatz gewesen, hieß es in einer Mitteilung.

Freiwillige Kräfte sind auch in Thüringen und Sachsen-Anhalt aktiv. Um die Talsperre Kelbra in Sachsen-Anhalt zu entlasten und Stauraum für die angekündigten Regenfälle zu schaffen, werde mehr Wasser in den Fluss Helme abgelassen, hieß es vom zuständigen Landratsamt. Es geht um fünf Kubikmeter Wasser mehr pro Sekunde.

Deshalb gibt es Überlegungen, den in den vergangenen Tagen auf 45 Metern Breite vergrößerten Deichdurchbruch bei der Thüringer Ortschaft Mönchpfiffel-Nikolausrieth ein zweites Mal zu vertiefen. (dpa/red)



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