Wochenrückblick: Atomenergie als Batterie im Smartphone (Teil 1)

Der größte Schlachthof Deutschlands schließt. Übernimmt Hannover Sachsens Zeitungen? Und beim Vermögen liegt Deutschland an 15. Stelle im EU-Ranking. Ein unvollständiger Rückblick auf einige Ereignisse der Woche in Kurzmeldungen.
Winteridyll im Spreewald: Noch ist der Fließ (Wasserweg) nicht zugefroren.
Winteridyll im Spreewald: Noch ist der Fließ nicht zugefroren.Foto: Patrick Pleul/dpa
Von 21. Januar 2024

Nächster Verwandter von T-Rex gefunden

In der Hall Lake Formation in New Mexico, USA, haben Paläontologen versteinerte Schädelreste von Tyrannosaurus mcraeensis, dem nächsten Verwandten von T. rex gefunden. Zunächst wurden die Fossilien fälschlicherweise seiner bekannten Schwesterart zugeschrieben, da die beiden Tyrannosaurier mit ihrer Länge von zwölf Metern gleich groß sind. Ein genauerer Blick offenbarte jedoch mehrere Unterschiede in der Form der Schädelknochen. Da die Fossilien in 66 bis 75 Millionen Jahre alten Gesteinsschichten lagen, nehmen die Autoren an, dass T. mcraeensis zu dieser Zeit lebte – und somit fünf bis sieben Millionen Jahre vor T. rex.

Übernimmt Hannover Sachsens Zeitungen?

„Leipziger Volkszeitung“ und „Dresdner Neueste Nachrichten“ gehören der MADSACK-Mediengruppe bereits. Nun kommen wohl mit der Übernahme der DDV Mediengruppe noch die „Sächsische Zeitung“, „sächsische.de“, das Newsportal „Tag24“, die „Dresdner Morgenpost“ und die „Chemnitzer Morgenpost“ hinzu. Bisher gehörten diese der Bertelsmann-Mediengruppe. Bertelsmann steigt faktisch aus dem Geschäft mit Tageszeitungen aus und entschied sich für einen Deal mit der MADSACK-Gruppe. Die SPD hielt über die Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft (DDVG) bisher 40 Prozent an der „Sächsischen Zeitung“, die ebenfalls an MADSACK gehen. Vermutet wird, dass die überregionalen Nachrichten künftig vom „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ kommen, das auch MADSACK gehört. Der Hannoveraner Konzern befürchtet allerdings keine Medienkonzentration in Sachsen. Es sei die Fortsetzung seines „erfolgreichen Digitalisierungs-, Wachstums- und Konsolidierungskurses“ – MADSACK gehören mittlerweile 19 regionale Zeitungen. Die kartellrechtliche Genehmigung steht noch aus.

Sonntags regulär öffnen

Um den Einzelhandel in Deutschland zu beleben, schlägt der Chef der Elektronikhandelskette MediaMarktSaturn reguläre Sonntagsöffnungszeiten vor. „Ich würde mir in dieser Hinsicht mehr Freiheiten wünschen“, so Karsten Wildberger. „Wir sollten das einfach mal ausprobieren und den Vorschlag nicht direkt wieder zerreden.“ Es gebe Kunden, die sehr gern sonntags einkaufen gehen würden.

„Weniger Staat“

Den von Grünen und FDP vorgeschlagenen Bauernsoli lehnt die Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe, die FREIEN BAUERN, grundsätzlich ab. Peter Guhl erklärt: „Wir wollen überhaupt keine Steuererhöhungen. Wir wollen einen kleineren Haushalt, weniger Staat.“ Sollte die Ampel versuchen, einen „Keil in die Proteste zu treiben, indem sie die Steuererhöhung für uns Bauern noch ergänzt durch eine Steuererhöhung für alle“, dann habe sie nichts verstanden. Lebensmittel für alle teurer zu machen, doch die Konzerne der Lebensmittelbranche zu schonen, sei unsozial. Die mit dem Bauernsoli beabsichtigte Verteuerung von Milch, Fleisch und Eiern lehnt die Interessenorganisation auch aus Sicht der Ernährung ab und warnt vor einem „industriellen Kunstfraß aus degenerierten Kichererbsen, genmodifizierten Stammzellen und pulverisiertem Ungeziefer“.

Schinken, Wurst und Braten

Die Vion Food Group, Fleischproduzent aus den Niederlanden, zieht sich etwas aus Deutschland zurück. Starke Konkurrenz, Afrikanische Schweinepest, politische Herausforderungen, Inflation, abnehmende Viehbestände, hohe Viehpreise und anderes machen der deutschen Fleischbranche zu schaffen. Wichtige Exportmärkte gingen verloren. Daher schließt das Unternehmen den größten deutschen Schlachthof, das Werk in Emstek, Landkreis Cloppenburg, vermutlich bis Ende März 2024. 750 Mitarbeiter sind betroffen. Drei andere Standorte verkauft Vion: An Tönnies gehen der Rinderschlachthof und der Vion-Convenience-Betrieb in Altenburg (Thüringen) sowie der Schinkenspezialist Ahlener Fleischhandel (NRW). Der Schweineverarbeitungsbetrieb in Perleberg (Brandenburg) geht an die Schlachterei Uhlen in Westfalen.

Nach dem „Riesenbogen“ kommt auch noch der „Große Ring“ hinzu: Beide Megastrukturen dürfte es eigentlich nicht geben. 3,3 Milliarden Lichtjahre ist der „Riesenbogen“ groß. Entdeckt wurde er von Alexia Lopez (University of Central Lancashire) bei der Analyse des Lichts von weit entfernten Quasaren. Derartig große Strukturen wurden bisher für unmöglich gehalten. Foto: iStock

Warum mögen manche Kinder keinen Brokkoli?

Der Mensch lernt von Natur aus durch Beobachtung anderer Mitmenschen und zieht daraus seine Schlüsse – wie Kinder es bei ihren Eltern tun. Dies habe auch einen Einfluss auf die Essgewohnheiten, wie britische Forscher herausgefunden haben. So spiele der Gesichtsausdruck der Eltern beim Essen von rohem Brokkoli beispielsweise eine entscheidende Rolle, ob das Kind das rohe Gemüse isst oder nicht. Negative Ausdrücke waren dabei immer mit einer verringerten Vorliebe für das Gemüse verbunden, während positive Mimik keinen Einfluss hatte. Der Grund hierfür scheint ebenso simpel: Das Meiden von Lebensmitteln, die mit Ekel verbunden sind, könnte eine natürliche Abwehr gegen schädliche oder ungenießbare Lebensmittel sein.

Atomenergie als Batterie

Das Start-up Betavolt Technology hat eine Batterie fürs Smartphone entwickelt, die 50 Jahre halten soll: eine 15 x 15 x 5 Millimeter kleine Atomenergiebatterie. Laut Herstellerangaben bringt sie derzeit noch eine Leistung von 100 Mikrowatt und eine Spannung von drei Volt. Als Nächstes soll die Leistung erhöht werden. Aktuell befindet sich die Batterie in der Pilotphase. Die Massenproduktion ist in der Vorbereitung. Nicht nur Smartphones will das chinesische Unternehmen damit versorgen, sondern auch kleine Drohnen, Mikroroboter und medizinische Technik. Bereits 1913 beschrieb der britische Physiker Henry Moseley die Energiegewinnung aus dem radioaktiven Zerfall. Sogenannte Radionuklidbatterien sind keine Kernreaktoren, verwendet wird beispielsweise Nickel-63, das zu einem nicht radioaktiven Kupferisotop wird, sodass die Batterie keine äußere Strahlung aufweist. In der Raumfahrt wird die Technik bereits eingesetzt, für Handys war sie bisher zu groß, für energieintensive Anwendungen zu schwach.

Bauern in Rumänien

Nach sechs Tagen Protest der Landwirte und Transportunternehmen in Rumänien einigten sich das Agrarministerium und die Bauernverbände, einige der Forderungen der Landwirte zu erfüllen. Bis 2026 werden demnach alle landwirtschaftlichen Verbrauchersteuern voll subventioniert. Debattiert wurden auch Ausnahmeregelungen für die Fruchtfolge und ein Schwellenwert von vier Prozent Brachland in jedem Betrieb. Gleichzeitig wandten sich östliche EU-Staaten an Brüssel, um unlauteren Wettbewerb durch ukrainisches Getreide zu unterbinden. Sie fordern Importzölle.

Inflation bleibt hoch

Die Inflationsrate lag 2023 im Jahresschnitt bei 5,9 Prozent, dem zweithöchsten Wert seit der Wiedervereinigung. Vor allem Nahrungsmittel (+12,4 Prozent) und Energie (+5,3) machen das Leben teurer. Im Dezember stiegen die Energiepreise sprunghaft an, sie legten um 4,1 Prozent zu. Ohne Berücksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln läge die Jahresteuerungsrate, die sogenannte Kerninflationsrate, 2023 bei 5,1 Prozent nach 3,8 Prozent im Jahr 2022.

Einige Hundert Bauern mit ihren Traktoren und anderen Fahrzeugen demonstrieren auf der Straße des 17. Juni.

Tausende Bauern mit ihren Traktoren und anderen Fahrzeugen demonstrierten auf der Straße des 17. Juni in Berlin am 15. Januar. Foto: Kay Nietfeld/dpa

15. beim Vermögen

Die deutschen Haushalte liegen, was ihr Vermögen angeht, im EU-Ranking nur noch auf Platz 15. Laut einer neuen Studie der Europäischen Zentralbank beträgt das durchschnittliche Vermögen eines deutschen Haushalts 106.000 Euro. 106.000 Euro ist der Medianbetrag, also der Wert in der Mitte aller Daten. Nach Deutschland folgen auf den hinteren Plätzen noch Griechenland, Estland, Ungarn, Litauen und Lettland. Bürger in Belgien, den Niederlanden, Frankreich, Italien und Zypern haben im Median ein deutlich höheres Vermögen. An erster Stelle steht Luxemburg (Median 739.999 Euro), gefolgt von Malta und Irland (333.000 und 315.000 Euro). Vieles deutet darauf hin, dass die erheblich geringere Wohneigentumsquote in Deutschland den Unterschied ausmacht. Nur 42 Prozent der Deutschen besitzen ihre eigene Immobilie. Das Fehlen von Wohneigentum bedeutet für viele Deutsche, dass sie lebenslang Miete zahlen und somit keine Vermögenswerte in Form von Immobilien aufbauen können.

Rheinbrücke Leverkusen

Die Rheinbrücke Leverkusen der Autobahn A1 ist seit dem 19. Januar voll gesperrt. Auch die an dieser Stelle mit betroffene A59 bleibt wochenlang dicht. Für die Überquerung des Rheins sind weite Umwege nötig. Es droht viel Stau. Die nächsten beiden Rheinbrücken sind 20 bis 30 Kilometer entfernt. Täglich nutzen 100.000 Fahrzeuge diese Rheinbrücke. Am 4. Februar soll die Brücke offiziell wieder eröffnet werden.



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