Rekordzuwachs bei den Schutzsuchenden: Zahl steigt auf mehr als drei Millionen

Die Zahl der Menschen, die in Deutschland Schutz suchen, hat im vergangenen Jahr einen Rekordzuwachs verzeichnet: Rund 1,14 Millionen Schutzsuchende wurden 2022 registriert, die Gesamtzahl stieg damit auf 3,08 Millionen.
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Im Februar machte der Flüchtlingsrat Berlin darauf aufmerksam, dass 1.500 Flüchtlingskinder auf einen Schulplatz warten.Foto: Maja Hitij/Getty Images
Epoch Times30. März 2023

Die Zahl der Menschen, die in Deutschland Schutz suchen, hat im vergangenen Jahr einen Rekordzuwachs verzeichnet: Rund 1,14 Millionen Schutzsuchende wurden 2022 neu registriert, die Gesamtzahl stieg damit auf 3,08 Millionen, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Der starke Zuwachs geht vor allem auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zurück: Allein 1,01 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer suchten 2022 Schutz in Deutschland.

Der Zuwachs im vergangenen Jahr war der höchste seit Beginn der Statistik im Jahr 2007. Schutzsuchende sind Ausländer, die sich aus völkerrechtlichen, humanitären oder politischen Gründen in Deutschland aufhalten. Laut Statistikamt verfügte zum Jahresende 2022 mit rund 2,25 Millionen der Großteil der Schutzsuchenden über einen humanitären Aufenthaltstitel und damit einen anerkannten Schutzstatus.

Eine Million Ukrainer

570.000 Menschen, darunter 271.000 aus der Ukraine, waren Ende 2022 mit einem offenen Schutzstatus registriert – über ihr Schutzgesuch war noch nicht rechtskräftig entschieden worden. Und 255.000 waren nach zum Beispiel einer Ablehnung im Asylverfahren mit abgelehntem Schutzstatus registriert und damit ausreisepflichtig.

Die 1,01 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer machten den Angaben zufolge rund ein Drittel aller zum Jahresende hierzulande registrierten Schutzsuchenden aus. Ein Drittel davon waren Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, knapp zwei Drittel waren Menschen im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren. Mit 64 Prozent waren zudem knapp zwei Drittel Mädchen und Frauen – ein im Vergleich zu den Schutzsuchenden insgesamt, von denen nur knapp die Hälfte weiblich waren, deutlich höherer Anteil.

Höchster Anteil in den Stadtstaaten

Neben den Menschen aus der Ukraine gab es Ende 2022 unter anderem 674.000 syrische, 286.000 afghanische, 211.00 irakische und 101.000 türkische Schutzsuchende. Zusammengenommen kamen den Statistikern zufolge fast drei Viertel der Schutzsuchenden aus diesen fünf Ländern.

Gemessen an der Bevölkerung der Bundesländer lebten demnach die meisten Flüchtlinge in den Stadtstaaten Bremen – 6,3 Prozent der Bevölkerung – sowie Hamburg und Berlin mit jeweils 4,8 Prozent. Am niedrigsten waren die Anteile in Bayern und Brandenburg mit 2,8 Prozent, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern mit 2,9 Prozent.

Die meisten ukrainischen Schutzsuchenden bezogen auf die Bevölkerung lebten in Hamburg und Bremen, die meisten syrischen im Saarland, gefolgt von Bremen. (afp/red)



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