Dario Fo Beerdigung: Tausende Italiener nehmen mit Partisanenlied Abschied von furchtlosem Kritiker der Eliten

Sein Sohn Jacopo Fo und mehrere Größen der italienischen Kulturszene würdigten den furchtlosen Kritiker der Eliten, bevor eine Band eine Version des italienischen Partisanenlieds "Bella Ciao" intonierte.
Titelbild
Dario Fo ist tot.Foto:  Matteo Bazzi/dpa
Epoch Times15. Oktober 2016

Tausende Italiener haben in Mailand mit dem Partisanenlied „Bella Ciao“ Abschied vom großen linken Theaterautoren und Literaturnobelpreisträger Dario Fo genommen. Der Beerdigungszug wand sich am Samstag bei heftigem Regen vom Piccolo Teatro Strehler durch die Straßen der norditalienischen Metropole zum Domplatz, wo Fos Sarg unter einem Zelt aufgebahrt wurde. Der Künstler war am Donnerstag im Alter von 80 Jahren gestorben.

Sein Sohn Jacopo Fo und mehrere Größen der italienischen Kulturszene würdigten den furchtlosen Kritiker der Eliten, bevor eine Band eine Version des italienischen Partisanenlieds „Bella Ciao“ intonierte. „Wir feiern den Größten unter uns, der die Fähigkeit hatte, die Mächtigen lächerlich zu machen, indem er Grimassen schnitt“, sagte Fos enger Freund und Gründer der Slow-Food-Bewegung, Carlo Petrini.

Fos Sohn Jacopo sagte, sein Vater habe bis zuletzt mit seiner 2013 verstorbenen Ehefrau Franca Rame Zwiesprache gehalten und sie um Rat gefragt. „Es ist nicht möglich, wirklich zu sterben. Ich bin mir sicher, sie sind nun beisammen und lachen zusammen.“ Dario Fo hatte nach Empfang des Literaturnobelpreises 1997 gesagt, dieser gehöre auch seiner Frau und langjährigen Mitarbeiterin.

Der Mafia-Experte und Journalist Roberto Saviano sagte, halb Italien habe aus Neid nach der Nobelpreis-Auszeichnung Dario Fo lächerlich zu machen versucht, doch viele hätten ihm auch zugehört. „Er lehrte mich, kein Schwächling zu sein, als Kritiker Spaß zu haben und niemals mich selbst zu wichtig zu nehmen“, sagte Saviano, nachdem er vor dem Sarg Abschied genommen hatte. (afp)



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