EU-Deal zur Balkanroute: Serbien lässt keine Afghanen mehr durch

Serbien hat in der Nacht zum Sonntag seine Grenze zu Mazedonien für Afghanen geschlossen. Darauf folgte am Sonntag Mazedonien, welches umgehend seine Grenze zu Griechenland für afghanische Staatsbürger schloss.
Titelbild
Migranten Nahe Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze am 21. Februar.Foto: SAKIS MITROLIDIS/AFP/Getty Images
Epoch Times21. Februar 2016

Das berichten die Deutschen Wirtschaftsnachrichten unter Berufung auf AFP. Laut griechischen Polizeikreisen dürfen Syrer und Iraker weiter aus Griechenland nach Mazedonien einreisen. Am Grenzübergang Idomeni warten demnach knapp 4.000 Menschen.

Mazedonien begann schon am Samstag, den Migrantenstrrom an der griechisch-mazedonischen Grenze zu beschränken. Es gab Durchsuchungen und Pässe wurden gefordert. Zuvor hatte die einfache Registrierungs-Bestätigung der griechischen Polizei gereicht.

Nun stauen sich Migranten auf der griechischen Seite: Laut griechischer Polizei seien 800 Personen an der Grenze gestrandet, weitere 2750 warteten am Sonntag in 55 Bussen auf ihre Weiterfahrt.
Innerhalb von 24 Stunden hatten die Mazedonen bis 06.00 Uhr früh am Sonntag nur 310 Migranten die Einreise gestattet.

In Tabanovce sammelten sich in einem Lager an der Grenze zu Serbien auf mazedonischer Seite seit Freitag insgesamt 617 afghanische Migranten, die auf Einreiseerlaubnis warten, so eine Sprecherin der mazedonischen Polizei.

Mehrstufiger Plan geleakt

Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten sehen in der Aktion einen ersten Schritt eines mehrstufigen Plans. Sie schreiben:

Die Schließung dürfte Teil des Deals von Serbien mit der EU sein: Beide Seiten haben einen Plan entwickelt, der die Schließung der EU-Außengrenzen für alle Flüchtlinge und Migranten vorsieht. Die Serben und Mazedonier wollen demnach künftig genaue Einzelfall-Prüfung durchführen. Die Serben sollen, so der Wunsch der EU, die Grenzen bis zum 1. März schließen. Das berichtet die Zeitung Danas aus Belgrad, ein seriöses Blatt, das der Regierung kritisch gegenübersteht. Die Informationen dürften aus Regierungskreisen geleakt worden sein, weil es in der Partei von Premier Aleksandar Vučić faktisch eine Spaltung gibt. Tatsächlich könnte sich die Schließung bis Ende März hinziehen – einerseits wegen der Wahlen in Serbien, andererseits möchte die EU vermeiden, dass der für den 6. März geplante Gipfel mit der Türkei von vornherein zu Farce wird.“ (ap / afp / rf)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion