Frankreichs Präsident Macron will Elitehochschule ENA schließen

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron
Foto: LUDOVIC MARIN/AFP/Getty Images
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich für die Schließung der berühmten Elitehochschule ENA ausgesprochen. Er sagte am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Paris, für eine Reform des öffentlichen Dienstes müsse „unter anderem die ENA abgeschafft“ werden. Stattdessen müsse eine andere Einrichtung aufgebaut werden, die „besser funktioniert“.
Die Verwaltungshochschule, die Macron selbst besucht hat, ist seit Jahrzehnten eine führende Institution in Frankreich, an der die Führungskräfte für Wirtschaft und Politik ausgebildet werden.
Zu den Absolventen der in Straßburg ansässigen Kaderschmiede zählen neben Macron unter anderem seine Vorgänger François Hollande, Jacques Chirac und Valéry Giscard d’Estaing sowie zahlreiche Minister und Unternehmenschefs.
Gelbwesten-Kritik: „Abgehobene Elite“
Kritiker bemängeln seit Langem, dass die ENA eine abgehobene Elite hervorbringe – ein Vorwurf, der auch von den Anhängern der „Gelbwesten“ erhoben wird.
Die ENA war nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Ziel gegründet worden, eine neue Generation französischer Spitzenbeamten auszubilden, die nicht aufgrund von Beziehungen oder der Verdienste der Eltern in hohe Posten gelangen.
In den vergangenen Jahrzehnten gelang es aber vor allem Studenten aus wohlhabenden Familien, einen der begehrten Studienplätze zu ergattern. Zuletzt stammte lediglich knapp ein Fünftel der Studenten aus Arbeiterfamilien. (afp)
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