Islands Regierungskoalition verliert Mehrheit im Parlament – Neuwahlen möglich

Die isländische Regierungskoalition verlor am Freitag ihre Ein-Stimmen-Mehrheit im Parlament, weil die Zentrumspartei Glänzende Zukunft das Bündnis verließ. Es kann zu Neuwahlen kommen.
Titelbild
Island Merchandising.Foto: Spencer Platt/Getty Images
Epoch Times15. September 2017

Nach weniger als einem Jahr stehen in Island womöglich erneut Parlamentswahlen an: Die isländische Regierungskoalition verlor am Freitag ihre Ein-Stimmen-Mehrheit im Parlament, weil die Zentrumspartei Glänzende Zukunft das Bündnis verließ.

Sie nannte als Grund auf Facebook einen „ernsthaften Vertrauensbruch innerhalb der Regierung“. Der Chef der mitregierenden Reformpartei, Benedikt Johannesson, sprach sich für Neuwahlen aus.

Seine Partei gehört neben der konservativen Unabhängigkeitspartei von Regierungschef Bjarni Benediktsson zu der Mitte-rechts-Koalition. Dem Rückzug von Glänzende Zukunft ging ein Skandal voraus, in dessen Mittelpunkt der Vater von Regierungsschef Benediktsson steht. Medienberichten zufolge hatte er ein Empfehlungsschreiben für einen Mann unterzeichnet, der 2004 verurteilt worden war, weil er seine Stieftochter zwölf Jahre lang fast täglich vergewaltigt hatte.

Die Mitte-rechts-Parteien hatten sich erst im Januar auf eine Koalition geeinigt. Die Wahl in dem kleinen Land war zuvor auf Oktober 2016 vorgezogen worden, nachdem infolge der Enthüllungen der „Panama Papers“ mehrere isländische Politiker, unter ihnen der damalige Ministerpräsident Sigmundur David Gunnlaugsson, zurückgetreten waren. (afp)



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