Eichenbalken und hohe Geldspenden zum Wiederaufbau: Spendenkampagne auf rebatirnotredamedeparis.fr

Neben hohen Geldzusagen verschiedener Unternehmen und Privatpersonen bietet der Chef der Holzfirma Charlois an, er wolle die rund 1300 Eichenbalken auftreiben, die nach seiner Einschätzung für die Erneuerung des Dachstuhls der weltberühmten Kirche nötig sind. Ein erster Überblick.
Titelbild
Über dem Altar steht noch Rauch. Notre-Dame, 16. April 2019.Foto: PHILIPPE WOJAZER/AFP/Getty Images
Epoch Times16. April 2019

Die Bilder von der lichterloh brennenden Kathedrale Notre-Dame de Paris haben Menschen in der ganzen Welt entsetzt. Die Solidarität ist enorm: konkrete Spendenzusagen kommen vor allem aus Frankreich, aber auch international wurde Hilfe versprochen. Die wichtigsten Geber im Überblick:

Konzerne, Unternehmen, Privatpersonen

Nur Stunden nach Ausbruch des Feuers im Herzen von Paris kündigte der französische Luxusmodekonzern Kering des Milliardärs François-Henri Pinault eine Spende von 100 Millionen Euro an. Kurz darauf übertrumpfte ihn sein Rivale Bernard Arnault mit dem Versprechen, sein Konzern LVHM werde 200 Millionen Euro geben. Am Dienstag zogen der Ölkonzern Total mit 100 Millionen Euro und die Haupteigner des Kosmetikkonzerns L’Oréal, die Familie Bettencourt, mit 200 Millionen Euro nach.

Der Milliardär Marc Ladreit will zehn Millionen Euro für den Wiederaufbau des Spitzturms geben, der am Montagabend Opfer der Flammen geworden war. Der Bauriese Bouygues spendet ebenfalls zehn Millionen Euro. Eine Million Euro kommt von der Beraterfirma Cap Gemini.

Der Baukonzern Vinci kündigte eine Beteiligung am Wiederaufbau an, ohne genaue Summen zu nennen. Ähnlich äußerte sich die größte französische Bank BNP Paribas. Der Verband der kleinen und mittleren Unternehmen (CPME) erklärte, er stehe mit seinem nationalen Netzwerk an Handwerkern zur Verfügung. Auch der Zusammenschluss der französischen Profifußballclubs versprach finanzielle Unterstützung.

Der Chef der Holzfirma Charlois sagte AFP, er wolle rund 1300 Eichenbalken auftreiben, die nach seiner Einschätzung für die Erneuerung des Dachstuhls der weltberühmten Kirche nötig sind.

Die brasilianische Milliardärin Lily Safra machte eine „großzügige Spende“, wie es hieß.

Stadt Paris und die öffentliche Hand

Die Stadt Paris will 50 Millionen Euro freistellen. Bürgermeisterin Anne Hidalgo schlug zudem vor, in den kommenden Wochen eine internationale Geberkonferenz in der französischen Hauptstadt abzuhalten. Die Region Ile-de-France, die größtenteils dem Großraum Paris entspricht, kündigte eine Soforthilfe von zehn Millionen Euro an. Weitere Regionen gaben Geld; zwei Millionen Euro kamen etwa aus Auvergnes Rhône Alpes.

Die ungarische Stadt Szeged versprach 10.000 Euro – und erinnerte an die Hilfe, die es nach einer Überschwemmung 1879 von Paris bekommen hatte.

Die UN-Kulturorganisation Unesco versprach, bei der Restaurierung von Notre-Dame „an Frankreichs Seite“ zu stehen.

Deutschland und Italien kündigten Hilfe an, Russland will seine „besten Spezialisten“ für die Restaurierung schicken.

Nationale Spendenkampagne rebatirnotredamedeparis.fr

Die private Kulturerbe-Stiftung Fondation du patrimoine begann für die zerstörte Kathedrale zu sammeln. Weil die Website unter dem Ansturm immer wieder zusammenbrach, wurde eine andere Seite für die von Präsident Emmanuel Macron ausgerufene nationale Spendenaktion eingerichtet: Auf „rebatirnotredamedeparis.fr“ kamen gegen Mittag bereits mehr als 11,5 Millionen Euro zusammen. Ziel sind hundert Millionen.

Auch auf der Spenden-Plattform Leetchi wurde zu Hilfen aufgerufen, ein solcher Appell sammelte bis mittags rund 20.000 Euro.

In New York rief die French Heritage Society ihre 450 Mitglieder zu Spenden auf. Im Europaparlament wurde eine Spendenbox aufgestellt.

Auch in Afrika wird gespendet

Auch im fernen Afrika wird nach der Brandkatastrophe in der Pariser Kathedrale Notre-Dame Anteil genommen: Der König von Sanwi im Südosten der Elfenbeinküste will deswegen helfen. „Wir werden für den Wiederaufbau dieses Monuments spenden“, sagte Amon N’Douffou V. am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Er habe dazu bereits Beratungen aufgenommen.

Er habe eine schlechte Nacht verbracht, die Bilder des Großbrandes hätten ihn im Schlaf verfolgt, sagte Amon N’Douffou weiter. Zugleich erinnerte er daran, dass Notre-Dame de Paris eine „starke Verbindung“ zwischen seinem Königreich und Frankreich darstelle. Denn in der Kathedrale war um das Jahr 1700 ein Prinz der Sanwi auf den Namen Louis Aniaba getauft worden.

Ein Jahr später wurde der junge Mann von König Ludwig XIV. ebenfalls in der Kathedrale in den Orden des Sterns von Notre-Dame aufgenommen. Später kehrte der Prinz in seine ivorische Heimat zurück. (afp)



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