Schweizer Arbeitslose können ab Februar 2019 in Berlin Deutsch lernen

In der Schweiz wird um Maßnahmen des Regionalen Arbeitsvermittlungszentrums gestritten. Dieses bezahlt Jobsuchenden ab Februar Sprachkurse in Berlin – zum Deutsch lernen.
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Am Eiger und der Jungfrau in der Schweiz.Foto: iStock
Epoch Times11. Februar 2019

Das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hat der GLS-Sprachschule in Berlin den Auftrag für die Durchführung von Deutschkursen für Schweizer Arbeitslose aus Tessin und der Romandie erteilt. Für die Maßnahme werden rund 1,5 Millionen Euro bereitgestellt. In der Schweiz ist nun ein Streit um den Sinn der Sprachkurse im Ausland entbrannt.

Seit Anfang Februar sollen Stellensuchende der Schweiz, vor allem aus dem Tessin und der Romandie, in Berlin Deutsch pauken. Der dreimonatige Kurs kostet rund 5.200 Euro. Die Eigenbeteiligung des Teilnehmers liegt bei rund 1.400 Euro. Zielgruppe sind die 18 bis 40-jährigen Schweizer.

Seco-Sprecher Fabian Maienfisch verteidigt die Entscheidung. Die Teilnehmer, die in Gastfamilie untergebracht werden, können das Erlernte direkt im Alltag anwenden. Das ist ein entscheidender Vorteil von Sprachkursen im Ausland. Es werden auch nur geeignete Personen in den Genuss einer solchen Maßnahme kommen, so Maienfisch laut Schweizer „Blick“.

Ganz anders argumentiert FDP-Ständerat Damian Müller (34), der feststellt: „Ein Westschweizer muss dafür nicht nach Berlin“ oder soll den Kurs eben selber bezahlen. Durch die Maßnahme werden bestimmte Arbeitslose gegenüber anderen privilegiert, so Müller.

SP-Nationalrat und Gewerkschaftler Corrado Pardini (53) weiß aus seinem eigenen beruflichen Umfeld, wie wertvoll und effektiv ein Sprachkurs in Deutschland für die Stellensuchenden sein kann. Er sagt deutlich: „das ein Sprachkurs in Deutschland für Tessiner respektive der Romandie einen größeren Erfolg in kürzerer Zeit verspricht, als wenn man ­ihnen einen Deutschkurs in der Romandie oder im Tessin finanziert.“

Der Streit zeigt sich vor dem Hintergrund eines funktionierenden Arbeitsmarktes in der Schweiz. Allerdings sind dort die über 50-Jährigen schwer zu vermitteln – die jedoch nicht in den Genuss der Sprachkurse im Ausland kommen werden. (ma)



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