Kroaten protestieren: „Ein Verbrechen nicht zu bestrafen ist ein Verbrechen“

Nachdem ein Richter fünf Verdächtige in einem Vergewaltigungsfall freigelassen hatte, kam es in der kroatischen Hauptstadt Zagreb zu Protesten. Unter dem Druck der Öffentlichkeit wurden die Verdächtigen am Donnerstag wieder festgenommen.
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Während einer Demonstration in Zagreb am 19. Oktober 2019 protestierten Tausende gegen das Justizsystem, von dem Frauen sagen, dass es diesem nicht gelingt, sie zu schützen.Foto: DENIS LOVROVIC/AFP via Getty Images
Epoch Times19. Oktober 2019

In der kroatischen Hauptstadt Zagreb sind tausende Menschen gegen die Justiz auf die Straße gegangen, nachdem ein Richter fünf Verdächtige in einem Vergewaltigungsfall freigelassen hatte. Rund 7000 Menschen folgten am Samstag laut den Organisatoren dem Aufruf von Frauenrechtsorganisationen, „Gerechtigkeit für die Mädchen“ zu fordern. „Das Patriarchat tötet“ und „Ein Verbrechen nicht zu bestrafen ist ein Verbrechen“, war auf Plakaten zu lesen.

Die Entscheidung des Richters zur Freilassung der mutmaßlichen Vergewaltiger eines Mädchens hatte Anfang Oktober für Empörung gesorgt.

Die Polizei wirft den Männern vor, eine 15-jährige Schülerin in einem Dorf nahe der Küstenstadt Zadar über einen Zeitraum von knapp einem Jahr wiederholt vergewaltigt zu haben. Dabei sollen sie ihr Opfer gefilmt haben, um es zu erpressen. Schließlich wandte sich das Mädchen an den Psychologen ihrer Schule.

Unter dem Druck der Öffentlichkeit wurden die Verdächtigen am Donnerstag wieder festgenommen. Aus Sicht der Demonstranten kam dieser Schritt aber zu spät. „Wir sind hier, weil das System wieder einmal eine von uns hat fallen lassen“, sagte die Mitorganisatorin Petra Karmelic vor der in einem Park von Zagreb versammelten Menge.

„Die Institutionen und wir als Gesellschaft haben versagt.“ Gewalt gegen Frauen dürfe nicht nur bei solchen Tragödien Thema sein, mahnte sie. (afp)



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