Erstes Gespräch nach Jahrzehnten der Krisen, Konflikte und Anfeindungen

Der Konflikt begann mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Washington und Moskau verständigten sich darauf, das zuvor von Japan besetzte Korea zu teilen.
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Donald Trump, Präsident der USA, spricht nach dem Treffen mit Nordkoreas Unterhändler Chol im Garten vor dem Weißen Haus mit Journalisten.Foto: Andrew Harnik/AP/dpa
Epoch Times11. Juni 2018

Das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un am Dienstag in Singapur könnte ein Meilenstein in einer langen und spannungsgeladenen Geschichte werden, welche die beiden Staaten verbindet. Meist waren die Beziehungen von Konflikten, Anfeindungen und Provokationen geprägt. Ein Überblick:

Koreakrieg

Der Konflikt begann mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Washington und Moskau verständigten sich darauf, das zuvor von Japan besetzte Korea zu teilen. So entstanden im Jahr 1948 zwei Staaten: der kommunistische Norden, unterstützt von der Sowjetunion, und der von den USA protegierte Süden.

Zwei Jahre später marschierten Truppen des Nordens in den Süden ein. Es war der Beginn des Koreakriegs. Die USA griffen an der Spitze einer internationalen Koalition ein und warfen die Armee Pjöngjangs zurück, woraufhin auch China Soldaten schickte. Der Koreakrieg endete 1953 mit einem Waffenstillstand, der die Grenzen bis heute einfror.

Kalter Krieg

1968, auf dem Höhepunkt des Kalten Kriegs, griff Nordkorea ein US-Spionageschiff auf, weil dieses angeblich in seine Hoheitsgewässer eingedrungen war. Die USA wiesen den Vorwurf zwar zurück, doch die 83-köpfige Besatzung der „USS Pueblo“ wurde elf Monate lang in Nordkorea festgehalten.

Acht Jahre später kam es erneut zu heftigen Verwerfungen, nachdem zwei US-Offiziere beim Absägen eines Baums in der entmilitarisierten Zone von nordkoreanischen Soldaten erschossen worden waren. Washington reagierte mit einer monumentalen Demonstration seiner Militärmacht und entsandte Düsenjäger und Flugzeugträger, um die Pappel schließlich zu Fall zu bringen.

Erstes Tauwetter

Mit dem Zerfall der Sowjetunion Anfang der 90er Jahre verlor Pjöngjang seinen wichtigsten Verbündeten. Die Wirtschaft brach zusammen und eine verheerende Hungersnot brach aus. Die Folge: Nordkorea zeigte sich gesprächsbereit.

Im Juni 1994 reiste Ex-US-Präsident Jimmy Carter zu einem historischen Besuch nach Nordkorea. Wenige Monate später unterzeichneten Pjöngjang und Washington einen Vertrag, in dem sich Nordkorea zur vollständigen Aufgabe seines militärischen Atomprogramms verpflichtete.

Eskalationen und Verhandlungen

1998 startet Nordkorea seine erste mehrstufige Rakete, die nach Regierungsangaben einen Satelliten in den Weltraum bringen sollte. Ein Jahr später verkündete Pjöngjangs Machthaber Kim Jon Il, der Vater des heutigen Staatschefs Kim Jon Un, den vorläufigen Verzicht auf weitere Raketentests. Die USA lockerten daraufhin ihre Sanktionen. Im Jahr 2000 reiste die damalige US-Außenministerin Madeleine Albright zu einem Treffen mit Kim nach Pjöngjang.

Mit dem Amtsantritt von US-Präsident George W. Bush verschlechterten sich die Beziehungen allerdings erneut. Für Bush war Nordkorea Teil einer „Achse des Bösen“ mit dem Irak und dem Iran. Internationale Abrüstungsgespräche scheiterten. Nordkorea intensivierte in den folgenden Jahren seine Raketen- und Atomtests, insbesondere nach der Machtübernahme durch Kim Jong Un im Jahr 2011.

Trump und Kim

Einen Tiefpunkt erreichten die Beziehungen im Jahr 2017: Im Weißen Haus saß nun Donald Trump, der sich heftige verbale Auseinandersetzungen mit dem jungen Machthaber liefert. Beide drohten mit Krieg. Trump bezeichnete Kim als „kleinen Raketenmann“, während es in Pjöngjang hieß, der US-Präsident sei „senil“ und „geistig umnachtet“.

2018 dann die vorerst letzte Wende. Nordkorea entsandte überraschend eine Delegation zu den Olympischen Winterspielen in den Süden. Seoul positionierte sich in der Folge als Vermittler zwischen Pjöngjang und Washington.

Trump nahm im März überraschend Kims Einladung für ein Gipfeltreffen an. Zwar sagte er das Treffen zwischenzeitlich wieder ab, doch keine 24 Stunden später änderte der US-Präsident seine Position erneut.  (afp)



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