Human Rights Watch: Frauen in Nordkorea sexueller Gewalt durch Polizisten ausgeliefert

Frauen in Nordkorea sind sexueller Gewalt durch Polizisten und Beamte schutzlos ausgeliefert. Das berichtet Human Rights Watch.
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Frauen in Nordkorea.Foto: iStock
Epoch Times1. November 2018

Frauen in Nordkorea sind einem Bericht von Human Rights Watch (HRW) zufolge sexueller Gewalt durch Polizisten und Beamte schutzlos ausgeliefert. Das geht aus Interviews mit mehr als 50 Frauen hervor, die aus dem international isolierten Land geflohen sind, wie die Menschenrechtsorganisation am Donnerstag bekannt gab. Insbesondere inhaftierte Frauen werden demnach zu Opfern von Vergewaltigungen.

„Jede Nacht wurden einige Frauen gezwungen, mit einem Wärter zu gehen und wurden vergewaltigt“, berichtete laut HRW eine Frau, die in einem nordkoreanischen Gefangenenlager in Grenznähe inhaftiert war. „Jede Nacht öffnete ein Gefängniswärter die Zellentür. Ich blieb still stehen und tat, als ob ich nichts bemerkte. Ich hoffte, dass es nicht ich sein würde.“

Frauen, die Güter zum Verkauf auf den nordkoreanischen Märkten über die chinesische Grenze schmuggeln, müssen dem Bericht zufolge „Bestechungsgelder“ in Form von Sex bezahlen. Unter den Tätern sind demnach Wachen vor den Märkten und den umliegenden Straßen sowie Grenzbeamte. Auch Polizisten, Staatsanwälte, Soldaten und Eisenbahn-Beamte seien unter den Tätern.

Eine ehemalige Textilhändlerin berichtete, sie sei den Männern ausgeliefert gewesen. „An den Tagen, an denen sie sich danach fühlten, konnten mich Marktwächter oder Polizisten bitten, ihnen in einen leeren Raum außerhalb des Markts zu folgen oder zu einem anderen Ort, den sie auswählten“, berichtete demnach die Frau. An den entlegenen Orten seien die Frauen dann vergewaltigt worden.

„Es passiert so oft, dass niemand denkt, dass es eine große Sache ist. Wir merken es nicht einmal, wenn wir erschüttert sind“, sagte die Frau laut dem Bericht. „Aber wir sind menschlich, und wir fühlen es. So weinst du manchmal nachts wie aus dem nichts und du weißt nicht warum.“

Laut HRW ist sexuelle Gewalt in Nordkorea mit seiner streng hierarchischen und paternalistischen Gesellschaft ein Tabuthema. Die Regierung von Machthaber Kim Jong Un weißt entsprechende Vorwürfe entschieden zurück und betont, Menschenrechte zu schützen. (afp)



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