Kim beantwortet in Hanoi erstmals Fragen ausländischer Journalisten

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Kim Jong-unFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times28. Februar 2019

Das Gipfeltreffen von US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un brachte eine Premiere hervor: Kim beantwortete erstmals Fragen ausländischer Journalisten. Vor seinem Vier-Augen-Gespräch mit Trump wurde Kim am Mittwoch von einem Reporter der „Washington Post“ gefragt, ob er zuversichtlich sei, eine Einigung mit Trump erzielen zu können. Kim antwortete: „Es ist zu früh, das zu sagen. Aber ich würde nicht sagen, dass ich pessimistisch bin. Im Augenblick habe ich das Gefühl, dass es gute Ergebnisse geben wird.“

Bis zum vorzeitigen Abbruch des Treffens am Donnerstag beantwortete Kim noch weitere Fragen, die ihm von Journalisten zugerufen wurden. Er sagte etwa, dass er die Eröffnung eines US-Verbindungsbüros in Nordkorea begrüßen würde und bekräftigte seine grundsätzliche Bereitschaft zu einer Denuklearisierung. „Wenn ich es nicht wäre, wäre ich nicht hier“, sagte der nordkoreanische Machthaber.

Vor einigen Jahren hatte Kim die ausländischen Journalisten noch ignoriert. 2013, gut ein Jahr nach seinem Machtantritt in Nordkorea, waren internationale Medien zum 60. Jahrestag des Endes des Koreakriegs nach Pjöngjang eingeladen worden.

Nach einer Feierstunde in einem Kriegsmuseum tauchte Kim plötzlich in einem Gang auf. Ein britischer Fernsehreporter rief ihm zu: „Welche Botschaft versuchen Sie an den Westen zu senden?“ Kim ging aber einfach weiter und drehte dem Kameramann seinen Rücken zu.

In Nordkorea selbst wird die Berichterstattung über den Machthaber und seine öffentlichen Auftritte streng kontrolliert. Bei Berichten im Staatsfernsehen wird oft der Ton ausgeblendet, und ein Nachrichtensprecher verliest stattdessen eine Meldung der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA.

In Hanoi gab sich Kim nun deutlich lockerer. Am Donnerstag ging er in einer Verhandlungspause zusammen mit Trump am Pool im Garten des Metropole-Hotels spazieren. Beide wirkten entspannt, redeten aber nur wenig – obwohl ihre Dolmetscherinnen dicht hinter ihnen her gingen.

Genauso wie dem langjährigen Reality-TV-Star Trump scheinen auch Kim gute Bilder von ihrem Treffen wichtig zu sein. „Es gibt Leute, die hinsichtlich unserer Treffen skeptisch sind“, sagte er, als er am zweiten Gipfeltag neben Trump saß. Aber auch diese Leute könnten beim Zuschauen eine „tolle Zeit“ haben, weil sie das Gefühl hätten, „eine Szene aus einem Fantasy-Film zu sehen“. (afp)



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