Krisengeschüttelte Brasilianer wählen neuen Präsidenten
Inmitten einer schweren Krise wählt das größte Land Lateinamerikas einen neuen Präsidenten. Als Favoriten gehen am Sonntag der rechtsgerichtete Jair Bolsonaro und der linke Fernando Haddad ins Rennen um das höchste Staatsamt in Brasilien.
Sollte kein Bewerber in der ersten Runde die absolute Mehrheit erzielen, treffen die beiden stärksten Kandidaten in der Stichwahl in drei Wochen wieder aufeinander.
Der Ex-Militär Bolsonaro fiel wegen seiner Äußerungen gegen Schwarze auf, was zu Protesten gegen seine Kandidatur führte. Außerdem lobt er die Militärdiktatur (1964-1985). Angesichts der ausufernden Kriminalität kommen seine Forderungen nach einer Politik der harten Hand bei vielen Wählern gut an.
Seine Politik stößt bei vielen auf Kritik. Die Kampagne #EleNao (auf Deutsch „er nicht“) rief Brasilianer zu Protesten gegen Bolsonaro auf.
Haddad, der wenig charismatische Ex-Bürgermeister von São Paulo, geht für die linke Arbeiterpartei ins Rennen, weil der populäre Ex-Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva wegen Korruption im Gefängnis sitzt und nicht antreten darf.
Während Brasilien vor einigen Jahren noch als aufstrebende Regionalmacht galt, ist das Land heute ein Sorgenkind. Durch die jüngsten Korruptionsskandale ist fast die gesamte politische Klasse diskreditiert. Nach einer schweren Rezession erholt sich die Wirtschaft nur langsam. Und die Spirale der Gewalt dreht sich immer weiter. (dpa)
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