Kurden: Fast 800 Angehörige von IS-Anhängern aus Lager in Syrien geflohen
Aus einem Lager in Nordsyrien, in dessen Nähe türkische Truppen kämpften, sind fast 800 Angehörige von Kämpfern der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) geflohen. In den von Kurden kontrollierten Lagern sind insgesamt etwa 12.000 ausländische Angehörige von IS-Mitgliedern untergebracht.

Rauch und Feuer in der nordsyrischen Stadt Tel Abyad, 13. Oktober 2019.
Foto: Burak Kara/Getty Images
Fast 800 Angehörige von Kämpfern der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sind nach jüngsten Angaben der kurdischen Behörden aus einem Lager in Nordsyrien geflohen. 785 Frauen und Kinder seien aus der Einrichtung in Ain Issa entkommen, teilte die Verwaltung der halbautonomen Kurdenregion mit.
Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte verließen die Wachen das Lager, in dessen Nähe sich die türkische Armee Gefechte mit kurdischen Kämpfern lieferte. Zu ihren Nationalitäten machte die in London ansässige Organisation keine Angaben.
In den von Kurden kontrollierten Lagern sind insgesamt etwa 12.000 ausländische Angehörige von IS-Mitgliedern untergebracht – 4000 Frauen und 8000 Kinder. Insgesamt sind in den Lagern mehrere zehntausend Familien mit Kindern.
In den kurdischen Gefängnissen in Nordsyrien sind außerdem rund 12.000 IS-Kämpfer inhaftiert, unter ihnen bis zu 3.000 ausländische Dschihadisten aus insgesamt 54 Ländern.
Die Kurden hatten wie die EU davor gewarnt, dass die Offensive der Türkei den Kampf der YPG gegen den IS schwäche und tausenden Dschihadisten in kurdischer Haft eine Chance zur Flucht geben könnte.
Am Freitag hieß es von den kurdischen Behörden, dass bereits fünf IS-Kämpfer aus einem Gefängnis entkommen seien, nachdem türkische Granatenangriffe die Gegend rund um die Lager getroffen hätten. (afp)
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